Taxi-Fahrten sollen teurer werden – Gegenwind vom Landkreis Gifhorn
Gifhorn. Wer sich im nächsten Jahr nach einem Kneipenbummel, Ballbesuch oder einer Geburtstagsfeier per Taxi nach Hause chauffieren lässt, muss dafür mehr zahlen: Der Kreis-Verkehrsausschuss befasst sich bei seiner Sitzung am 12. November mit der Erhöhung der Taxentarife. Drastische Fahrpreissteigerungen, die der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) beantragt hat, lehnt die Verwaltung jedoch entschieden ab.
Die letzte Erhöhung der Taxentarife sei zum 1. Januar 2015 aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro pro Stunde beschlossen worden – nun steige der Mindestlohn erneut in zwei Schritten (9,19 Euro/Stunde zum 1. Januar 2019 und 9,35 Euro/Stunde zum 1. Januar 2020) begründet der GVN seinen Antrag mit höheren Personalkosten.
Die Verwaltung hält in ihrer aktuellen Stellungnahme dagegen: „Der Landkreis Gifhorn würde mit den nun beantragten Tarifen sowohl bei den aktuell gültigen als auch bei den andernorts beantragten Tarifen mitunter deutlich an der Spitze liegen“, heißt in der Vorlage für die Politik. Der Vorschlag der Verwaltung: Den Grundpreis von 3,60 Euro lediglich auf 3,70 Euro (plus 2,78 Prozent) anheben. Mittragen will die Verwaltung die beantragte Wegstrecken-Preiserhöhung bis 4000 Meter von 2,10 Euro/km auf 2,20 Euro/km (plus 4,76 Prozent). Für den Wegstreckenpreis über 4000 Meter schlägt die Verwaltung eine Anpassung des Preises von 1,80/km auf lediglich 2 Euro (plus 11,11 Prozent) vor. Die beantragte Wartezeit-Erhöhung von 25 Euro/Stunde auf 35 Euro will der Kreis ebenfalls nicht mitgehen – lediglich eine Erhöhung auf 30 Euro/Stunde (plus 20 Prozent) sei angemessen.
Den beantragten Zuschlag für die Anforderung eines Rollstuhlfahrer-Taxis lehnt der Kreis ebenfalls ab. Im Vorfeld hatte sich bereits die Stadt Gifhorn in dieser Sache kritisch geäußert.
Der Kreis will in Sachen Taxen-Fahrpreise zudem 2019 selbst aktiv werden: Die Verwaltung beabsichtigt die Erstellung eines Gutachtens über die Funktionsfähigkeit des örtlichen Taxi-Gewerbes – verbunden mit einer konkreten Tarifanalyse.
Diese Preise fordert der Taxi-Verband
Der Grundpreis soll von 3,60 Euro auf 4,20 Euro angehoben werden (eine Steigerung um 16,67 Prozent), die Wegstrecke (bis 4000 Meter) soll statt 2,10 Euro/km zukünftig 2,20 Euro/km (plus 4,76 Prozent) kosten, über 4000 Meter sollen es statt 1,80 Euro/km demnächst 2,20 Euro/km (plus 22,22 Prozent) sein. Auch eine Anhebung der Wartezeit-Kosten von 25 Euro/Stunde auf 35 Euro/Stunde (plus 40 Prozent) hält der GVN für notwendig. Bisher kostenfrei, demnächst zehn Euro: Der GVN möchte von Behinderten auch 10 Euro Zuschlag für die Anforderung eines Rollstuhlfahrer-Taxis kassieren.