Windenergie im Landkreis Gifhorn auf dem Vormarsch
Landkreis Gifhorn. Gifhorn mausert sich zum Windkraft-Landkreis in der Region. Neun neue Vorranggebiete sollen hinzu kommen, sechs bestehende erweitert werden. Die Gesamtfläche würde sich verdreifachen.
Vor allem im Nordkreis rund um Wittingen und Hankensbüttel, aber auch bei Seershausen (108 Hektar) und Müden (315 Hektar) sowie bei Ehra (102 Hektar) und Zahrenholz (173 Hektar) sollen neue Vorranggebiete für Windenergieanlagen ausgewiesen werden. Bestehende Vorranggebiete unter anderem bei Barwedel (auf dann 179 Hektar) und Wahrenholz (auf 41 Hektar) sollen erweitert werden. Die größte einzelne Vorrangfläche wird mit 316 Hektar das erweiterte Gebiet bei Wettendorf sein.
Bisher sind 666 Hektar im Landkreis Gifhorn Vorranggebiet für Windenergie, allein die neue Müdener Fläche ist fast halb so groß. Künftig werden es den Planungen zufolge im Landkreis Gifhorn insgesamt 2090 Hektar sein – 99 Hektar bestehende Flächen werden rausgenommen, dafür bestehende Flächen um 442 Hektar erweitert und 1081 Hektar neue Vorranggebiete hinzu kommen.
Damit wird Gifhorn den Landkreis Helmstedt weit hinter sich lassen, der aktuell mit 766 Hektar die meisten Windenergieflächen im Regionalverband hat und diese auf 1103 Hektar vergrößern wird. Im Kreis Gifhorn werden 31 Prozent der Windenergie-Flächen des Regionalverbands sein.
Das sieht das Windverfahren vor, das der Regionalverband Braunschweig am Dienstag vorgestellt hat, und das die Regionalpolitik am 14. März als Satzung beschließen soll. „Mit einer sozial- und umweltverträglichen Planung setzen wir jetzt unsere rechtliche Verpflichtung um, für einen Ausbau der Windenergie zusätzlichen Raum zu schaffen“, betont Detlef Tanke, Verbandsvorsitzender des Regionalverbandes Großraum Braunschweig bei der Pressekonferenz zum Windverfahren.
Laut Verbandsdirektor Hennig Brandes bleiben 98,7 Prozent der Flächen im Regionalverband von Windenergie frei. „Durch das Ausschlussverfahren bündeln wir die Windräder auf verträgliche Standorte, es kommt nicht zu einer flächendeckenden Verspargelung der Landschaft.“ Das Verfahren habe sieben Jahre gedauert, so der Regionalverband. Darin habe er rund 22.000 Einzelhinweise ausgewertet, abgewogen und auf 7000 Seiten zusammengefasst.