Nach Bäckerei-Überfall in Gamsen gefasst: Serientätern droht lange Haftstrafe
Gamsen. Bei Raubüberfällen auf Juweliergeschäfte in Norddeutschland erbeuteten sie mehr als 300.000 Euro. Bei einem Überfall auf die Bäckerei Leifert im Februar in Gamsen klickten die Handschellen: Ab dem 27. Juli müssen sich zwei Hamburger (31/40) für ihre Taten vor dem Lüneburger Landgericht verantworten. Es drohen lange Haftstrafen.
„Das Gericht hat zwölf Verhandlungstage angesetzt, mit dem Urteil ist voraussichtlich am 18. Oktober zu rechnen“, sagt Stefan Stodolkowitz, Sprecher des Landgerichts Lüneburg. Für das umfangreiche Verfahren habe die Staatsanwaltschaft 43 Zeugen benannt – darunter auch viele Opfer und Polizeibeamte.
Bei der Überfall-Serie hätte es das Duo in der Hauptsache auf Juweliere abgesehen, so der Landgerichtssprecher. Kunden und Mitarbeiter seien bedroht, zum Teil geschlagen und auch gefesselt worden. Aber auch ein Edeka-Getränkemarkt und eine Spielhalle gehören zu den Objekten, die die beiden Männer überfallen haben sollen.
Die Reihe der Tatorte ist lang: Munster, Scheeßel, Schneverdingen, Ammelinghausen, Rothenburg/Wümme, Zevetal und Kirchlinteln gehören unter anderem dazu. „Eine Tat fällt aus dem Rahmen“, so Stodolkowitz. In Kirchlinteln/Heidkrug an der B 215 hätten die beiden Räuber einen Starenkasten angezündet, nachdem sie vermutlich auf der Rückfahrt von einem Überfall geblitzt worden sind.
Nur 600 Euro brachte der Überfall auf die Gamsener Bäckerei, der auch die letzte Tat des Duos war. Die Polizei nahm die Räuber auf dem Weg zum Fluchtfahrzeug fest. „Bei einer Verurteilung müssen die Täter mit Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren rechnen“, so Stodolkowitz.