Neue Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Gifhorn
Gemeinsam für Gifhorn: Die politischen Vertreter aus der neuen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing haben sich eine Menge vorgenommen.

Neue Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Gifhorn

Von Jörn Graue
Gifhorn. Es ist eine Vielzahl von Ansprüchen, die eine Stadt heute erfüllen muss. Arbeitsplätze, Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten zählen zu den festen Größen, die auch die Wahrnehmung Gifhorns von außen beeinflussen. Zugleich sind die Stellschrauben wirtschaftlicher Erfolg und Infrastruktur für die Attraktivität der Mühlenstadt maßgeblich.
An diesen und weiteren Faktoren zu arbeiten, hat sich die im Dezember gegründete städtische Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Gifhorn GmbH zur Aufgabe gemacht. In einem Pressegespräch im Rathaus auf Initiative von hallo Gifhorn erläuterten die fünf aus dem Rat gewählten Gesellschafter ihre mittelfristigen Ziele.
Statt kleinteiliger Einzelinteressen will das Gremium vor allem die größeren Entwicklungslinien in den Blick nehmen. „Wir möchten zentraler Ansprechpartner für ansässige und ansiedlungswillige Unternehmen werden“, sagte Ralf Richter (Bündnis 90 / Die Grünen). Damit sich Unternehmen in Gifhorn wohlfühlen oder neue dazukommen, brauche es zudem Wohnraum, Kindergartenplätze und Schulen, befand das Gremium einhellig. Dadurch ließen sich Anreize für Neuansiedlungen schaffen, so Torsten Kolbe (CDU).
Andreas Otto (CDU) stellte klar, dass sich der Wirkungsbereich der neuen Gesellschaft auf das gesamte Stadtgebiet mit allen Ortsteilen beziehe. Einigkeit herrschte darin, dass aufgrund der Komplexität einzelner Handlungsfelder längerfristig gedacht werden müsse. Um den Zielen schrittweise näherzukommen, seien die Bündelung von Kräften ebenso wichtig wie die Vernetzung mit weiteren Akteuren, sagte Ulrich Stenzel (SPD). Als Beispiel nannte er „eine enge Achse zum Landkreis“, der ebenfalls Wirtschaftsförderung betreibt.
„Wichtig ist ein engerer Kontakt zu Unternehmen und die Schaffung von Möglichkeiten, sich gegenseitig kennenzulernen“, skizzierte Bürgermeister Matthias Nerlich. „Dafür brauchen wir das Rad nicht neu zu erfinden.“ Ein enger Austausch führt Burkhard Ohse (ULG/FDP) zufolge auch zu Anregungen von Unternehmensseite.
Im Gegenzug gibt es die Gründung der neuen Gesellschaft nicht zum Nulltarif. Als größter Gesellschafter mit einem Anteil von 52 Prozent zahlt die Stadt Gifhorn laut Gesellschaftsvertrag jährlich eine Summe von 220.000 Euro. Das Minimum, um Gesellschafter in dem offenen Zusammenschluss zu werden, ist ein jährlicher Betrag von 10.000 Euro.
Personell befindet sich die Gesellschaft noch im Aufbau. Bis Ende März soll ein Nachfolger für Geschäftsführer Martin Ohlendorf aus dem Fachbereich Finanzen gefunden werden. Dieser hatte den Posten in der Startphase mit übernommen.