Neujahrs-Grußwort des Gifhorner Bürgermeisters Matthias Nerlich
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Sektkorken haben geknallt, um das neue Jahr zu begrüßen. Ein vertrautes Ritual, mit dem wir uns einstimmen auf neue, uns unbekannte Dinge, die auf uns zukommen werden. Gleichzeitig schauen wir auch zurück. Klar, wir hatten alle so viele gute Vorsätze, von denen wir einige haben realisieren können, na ja und manche sind geblieben, was sie sind: gute Vorsätze. Aber dafür sind uns andere Dinge gelungen, wir haben persönliche Erfolge gefeiert, von denen wir anfangs noch gar nichts wussten.
Wenn es um die Fortentwicklung unserer Stadt geht, gelten wiederum andere Maßstäbe. Deshalb finde ich es gut, dass wir an der Schwelle zum neuen Jahr einen Augenblick innehalten, um an dieser Stelle auf das zu schauen, was wir als soziale und politische Gemeinschaft und Gestaltung unseres Lebensumfelds erreicht haben – dank Ihres Engagements, Ihrer Ideen und Ihres Interesses. Eine Stadtverwaltung muss sich am Erfolg messen lassen und da gibt es vieles, was wir umsetzen konnten. Einiges davon möchte ich an dieser Stelle gern hervorheben.
Wir sind dabei, das Gesicht der Stadt sichtbar zu verändern, da, wo es dringenden Handlungsbedarf gibt. Sicherlich ist Ihnen nicht entgangen, dass wir die Braunschweiger Straße umgestaltet haben. Zusätzliche Ampeln für ein sicheres Überqueren, Radwege zu beiden Seiten, eine ansprechende Fahrbahnbegrünung und Straßenbäume – all das steht nicht nur in Zusammenhang mit neuen städtebaulichen Akzenten, die wir setzen wollen, sondern auch im Zeichen der wirtschaftlichen Aufwertung. Das Einkaufs- und Fachmarktzentrum an der Braunschweiger Straße hat an Attraktivität gewonnen, nicht zuletzt durch den Neubau des Famila-Marktes und durch die Ansiedlung des Media-Marktes. Und das war beileibe kein Selbstläufer.
Es geht noch weiter in diesem Stadtviertel. Die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes samt Busbahnhof wird eines der wichtigsten, städtebaulichen Projekte der nächsten Jahre. Der Bahnhof ist das Eingangstor zur Stadt, das ist unsere Visitenkarte. Noch zeigen wir uns damit nicht von unserer schönsten Seite, doch das wird sich ändern. Wie wichtig uns das ist, zeigt der Architektenwettbewerb, den wir in diesem Jahr ausgelobt hatten. Nun werden wir die Planung zügig voranbringen, um schnellstmöglich in die konkrete Umsetzung zu starten.
Wenn eine Stadt die Energieversorgung wieder in die eigenen Hände nimmt, ist das ein mutiger Schritt. Wir haben es gewagt und dabei hohe Hürden genommen. Ende August haben wir das Kundenbüro in der Torstraße eröffnet. Wir waren überwältigt vom Ansturm der Kunden. Energie, vor allem bezahlbare Energie, ist eines der Themen, das die Menschen am meisten beschäftigt.
Dazu gehört nach wie vor auch das Thema Schule. Eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in der Stadt Gifhorn, das war der große Wunsch vieler Eltern. Zum Schuljahr 2013/2014 ist es gelungen, die zweite IGS im Landkreis Gifhorn direkt in der Stadt anzusiedeln. Denn nur so können wir Kindern ein Bildungsangebot bieten, das ihren Begabungen und ihren besonderen Bedürfnissen entspricht und ihnen alle Chancen offenhält. Dazu gehört übrigens auch der kontinuierliche Ausbau des Ganztagsschulangebotes. Dafür haben wir in diesem Jahr viel Geld in die Hand genommen, weit über die Unterstützung des Landes hinaus. Das ist kein einmaliges Engagement, sondern wir wollen damit fortfahren. Allerdings werden wir niemandem etwas aufzwingen. Wir überlassen es ganz bewusst den Schulen selbst, ob sie sich als Ganztagsschule profilieren wollen.
Wer in diesem Sommer beim Altstadtfest war, der hat erleben können, dass Gifhorn ein lebendiges Pflaster ist, mit einer lebendigen Kulturszene, die von zahlreichen Vereinen und Gruppen getragen wird. Gifhorn hat sich wieder einmal als sympathischer Gastgeber in bester Feierlaune gezeigt. Doch wer weiß schon, wer da alles im Hintergrund unermüdlich mitwirkt? Über die vielen Helfer, die kein großes Aufsehen um ihr Engagement machen, spricht man weniger. Deshalb haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr erstmals eine Sportlerehrung zu veranstalten. Sie wird im März stattfinden. Doch wir wollen nicht den besten Torschützen oder die erfolgreichste Mannschaft aufs Podest heben. Wir wollen auch Personen ins Rampenlicht stellen, die still und leise hinter den Kulissen dafür sorgen, dass der Sportbetrieb reibungslos läuft.
Es gibt da übrigens etwas, was mich als Bürgermeister besonders glücklich macht: Die Zahl der Einwohner wächst. Zum 31. Dezember 2012 waren es 41.848. Und jetzt die kleine Sensation: Wir haben die 42.000-er-Grenze geknackt. Zum 1. Dezember 2013 zählte Gifhorn 42.026 Einwohner. Warum ist diese Zahl so bedeutend? Weil sie das widerspiegelt, was das Wesen Gifhorns ausmacht: eine dynamische, lebenswerte Stadt, die weiter wächst. Das jedoch hängt auch mit einer prosperierenden wirtschaftlichen Entwicklung zusammen. Deshalb ist eine städtische Wirtschaftsförderung auch so wichtig. Sie versteht sich als Dienstleister für den Wirtschaftsstandort, daran arbeiten wir zurzeit, auch für Sie.
Ihr Bürgermeister
der Stadt Gifhorn,
Matthias Nerlich