Pestizid-Alarm auch in Gifhorn
Landkreis Gifhorn. Pestizidrückstände im Grundwasser: Auch an drei Messstellen im Kreis Gifhorn wurden Werte zwischen 0,1 und 0,5 Mikrogramm pro Liter in Einzelfällen registriert. Neun weitere Messstellen meldeten geringere Werte. Trinkwasser ist – zurzeit – noch nicht betroffen.
Die höchsten Werte im Kreis – es handelt sich hierbei um Einzelnachweise von Wirkstoffen – stellte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) im Norden (0,18 und 0,2 Mikrogramm) und im Südosten (0,26 Mikrogramm) fest. Zum Vergleich: Südlich von Wolfsburg wurden einmal an einer Stelle 13,0 Mikrogramm gemessen. Landesweit lagen zehn Messstellen über dem Grenzwert bei den höchsten Jahressummen – im Kreis Gifhorn allerdings keine.
Andreas Schmidt vom Wasserverband Gifhorn überrascht die neue Studie nicht. Sie bestätige eigene Erkenntnisse. „Der NLWKN hat allerdings Grundwasser untersucht, nicht Trinkwasser.“ Dennoch sollte es aufrütteln, denn „die Grundwassermessstellen zeigen an, welche Stoffe eventuell irgendwann auch im Trinkwasser ankommen könnten“.
Der Wasserverband habe für seine sieben Wasserwerke 30 eigene Grundwassermessstellen, „die wir regelmäßig überprüfen“. Im Jahr 2000 wurden in Ettenbüttel im Trinkwasser erhöhte Werte festgestellt. Folge: „Da haben wir neue Brunnen gebohrt.“ Im Trinkwasser des Werks Wedelheine sei einmal ein für Menschen ungefährliches, gleichwohl unerwünschtes Metabolit gefunden worden – mit einem Wert von einem Zehntel des gesundheitlichen Orientierungswertes.
Das zeige, dass die Anstrengungen nicht nachlassen dürften, sagt Schmidt. Um solche Verunreinigungen zu vermeiden, gebe es Vereinbarungen mit Landwirten, in Schutzgebieten auf bestimmte Pflanzenschutzmittel zu verzichten.