Polizei Gifhorn zieht positive Bilanz zur Kriminalstatistik 2017
„Ein tolles Ergebnis“: Statistik-Fachmann Andreas Sosniak, Kripochefin Christin Bartels und Polizeichef Michael Feistel (v.l.) präsentierten die Kriminalitätsstatistik 2017. Foto: PPhotowerk

Polizei Gifhorn zieht positive Bilanz zur Kriminalstatistik 2017

Gifhorn. Noch nie lebte es sich – statistisch gesehen – im Landkreis Gifhorn sicherer als im vorigen Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Polizeiinspektion Gifhorn mit ihrer aktuellen Kriminalitätsstatistik.
7091 Straftaten sind der Gifhorner Polizei im vorigen Jahr bekannt geworden. Das waren 373 weniger als im Jahr davor. 4441 Straftaten konnten die Ermittler aufklären – das entspricht einer Quote von 62,63 Prozent (2016: 62,88 Prozent). „Die Zahl der Straftaten ist im freien Fall“, sagt Statistiker Andreas Sosniak zur Trendlinie. „Wir haben ein Zehnjahrestief.“ Bei den Straftaten pro 100.000 Einwohner liege Gifhorn jetzt bei 4058. „Das ist der niedrigste Wert aller Zeiten.“
3253 Tatverdächtige haben die Ermittler 2017 erfasst. 2444 davon sind Erwachsene, 300 Heranwachsende und 384 Kinder und Jugendliche. 624 aller Tatverdächtigen sind nicht deutsch (19,18 Prozent). 76 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer.
Bei Körperverletzungen, Bedrohungen, Nötigungen und Stalking gab es im vorigen Jahr 1200 Fälle mit zusammen 1406 Opfern. Im Jahr 2016 waren es noch 1330 Fälle mit insgesamt 1587 Opfern.
„Die Polizeiinspektion Gifhorn hat ihre Hausaufgaben gemacht“, zog die neue Kripochefin Christin Bartels Bilanz. Das positive Ergebnis komme nicht von ungefähr, sondern sei auch Folge der Arbeit der Ermittler. Es seien entsprechende Schwerpunkte gesetzt worden. Polizeichef Michael Feistel: „Ein tolles Ergebnis.“


Zahl der Einbrüche sinkt um 40 Prozent
Es ist das Angst-Thema schlechthin für viele Einwohner vor allem in Gifhorn, im Papenteich und in Meinersen. Doch es gab 2017 viel weniger Einbrüche als noch 2016: Die Zahl sank um 40 Prozent – von 325 auf 197 Taten. Ihre Aufklärungsquote konnte die Polizei von 15,4 auf 20,3 Prozent steigern. Laut Statistik-Fachmann Andreas Sosniak ist der Rückgang auch Folge eines Konzepts mit einem Bündel von Maßnahmen. „Es wurde auferlegt, Ermittlungsgruppen mit Mindeststärken aufzustellen, deren Leute sich nur um Einbrüche kümmern“, so Sosniak. Darüber hinaus sicherten spezialisierte Tatortgruppen die Spuren. Man arbeite auch mit Dienststellen in Sachsen-Anhalt zusammen, um möglichst viele Daten zu vergleichen. Die verstärkte Präsenz – sowohl verdeckt, wie auch sichtbar – habe sich bei den Ganoven herumgesprochen, glaubt Polizeichef Michael Feistel. „Wir haben wohl mindestens verdrängt.“ Die Täter dürften sich andere Ziele suchen.
„Das kostet aber Kraft“, so Feistel. „Unsere Mitarbeiter sind gut beschäftigt.“ Für die Einbruchsprävention müssten andere Aufgaben zurück stecken. „Wir können nicht alles gleichzeitig machen.“