Probleme beim Busverkehr zwischen Gifhorn und VW – VLG bessert nach

Probleme beim Busverkehr zwischen Gifhorn und VW – VLG bessert nach

Gifhorn/Wolfsburg. „Den letzten beißen die Hunde“, so bringt es Margit Förster aus Gifhorn auf den Punkt. Beim Busverkehr ins VW-Werk und zurück muss sie häufig stehen, obwohl sie durch eine alte Beinverletzung laut VW als „leistungsgemindert“ gilt. Neben einem fast chronischen Platzmangel in den VLG-Bussen, insbesondere bei der Tour zwischen Nacht- und Frühschicht, gibt es einen weiteren Grund: Die Halle, in der die Kollegen mit Handicap arbeiten, wird aus Richtung Gifhorn zuletzt angefahren. Der Rundblick hakte jetzt nach – und die VLG reagiert.

Der Arbeitsweg im Bus ist nicht immer entspannend – die VLG bessert nach dem Gespräch mit dem Gifhorner Rundblick im Werksverkehr nach.

Förster und ihre Kollegen sehen noch weiteren Grund zur Unzufriedenheit: Ist nämlich ein Bus so voll, dass Fahrgäste stehen müssen, darf er nicht schneller als 60 Stundenkilometer fahren. Da auf der K 114 vorwiegend 70 gefahren werden darf, gehe hier Zeit verloren, so Förster. Sie hat den Eindruck, dass diese Zeit bisweilen durch einen rasanteren Fahrstil im Stadtgebiet ausgeglichen wird. „Da wird man manchmal ganz schön durchgeschüttelt.“ Besonders eklatant sei die Überfüllung im Falle der Linien 154 und 156 bei der Sechs-Uhr-Tour. Die 154 fahre voll besetzt ins Werk, aber leer wieder hinaus. Dadurch müssten die Kollegen, die ihre Nachtschicht beendet haben, auf die 156 ausweichen. Diese Linie sei aber mit dem kleineren Modell, dem Solofahrzeug besetzt. Das sei bislang eigentlich kein Problem gewesen, so Förster, aber VW setze seit einigen Monaten verstärkt Kollegen in der Nachtschicht ein – dann wird es eng.
VLG-Fahrdienstleiter Henrik Bude bestätigt: „Der Bus, der als 154 ins Werk fährt, wird im Anschluss für den Schülerverkehr eingesetzt.“ Im Rundblick-Gespräch  reagiert er prompt: „Wir haben die größeren Gelenkzüge, die in diesem Zeitfenster ohnehin nicht ausgelastet sind. Die werden wir in den kommenden Wochen für die Linie 156 nutzen, die Auslastung anschauen und entsprechend Schlüsse ziehen.“
Auf die Geschwindigkeitsbegrenzung 60 Stundenkilometer angesprochen, rechnet er nach: „Bei 13,2 Kilometern zwischen Hermann-Ehlers-Ring und der FE im Werk ergibt sich ein Zeitverlust von maximal drei Minuten.“ Dies sei kaum ein Grund für wilde Husarenritte.
Dass wie bei Margit Förster der Zeitpunkt des Einsteigens ungünstig ist, weil die Kollegen ohne Handicap schon Platz genommen haben, erklärt Bude einerseits mit der Streckenrichtung: „Von Brome statt von Gifhorn aus ist es zum Beispiel umgekehrt.“ Überdies sei die  geografische Größe des Werks ein fester Faktor.
Dass ausgerechnet ältere oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zum Stehen verurteilt sind, ruft bei Bude – vorsichtig ausgedrückt – Verwunderung hervor: „Von Arbeitskollegen untereinander sollte man mehr Rücksichtnahme erwarten.“
Die VLG jedenfalls reagiert nun und setzt für die problematischen Touren erst einmal größere Fahrzeuge ein – zunächst als Test, gegebenfalls auch dauerhaft.