Schmerzhafte Hautekzeme nach Kontakt: Eichenprozessionsspinner in Gifhorn auf dem Vormarsch
Gifhorn. Sie sind zu einer gefährlichen Plage geworden – auch in Gifhorn. „Seit Ende Mai kriechen Eichenprozessionsspinner zu Hunderten aus den Baumkronen herab“, weiß Tiefbauamtsleiter Joachim Keuch. Städtischer Bauhof und eine Spezialfirma sind seitdem im Einsatz um die Raupen mit den Gifthärchen zu beseitigen.
Die Bruno-Kuhn-Straße in Gamsen, die Kästorfer Hauptstraße, der Vorplatz der Allerwelle, der Eyßelheideweg, der Calberlaher Damm oder die Alfred-Bessler-Straße in Höhe des SV-Sportplatzes: In sechs Wochen seien der Gifhorner Stadtverwaltung 43 befallene Bäume gemeldet worden.
Es sind in den meisten Fällen große Eichen, auf denen sich die Prozessionsspinner wohl fühlen. Wenn die Raupen des eigentlich harmlosen Schmetterlings und Nachtfalters im Frühsommer ihre giftigen Härchen ausbilden, wird es nicht nur für Allergiker kritisch. „Die lange Brennhaare der Tiere lösen schmerzhaft juckende Hautekzeme aus“, weiß Keuch. Zudem könne ein Kontakt mit den Raupen auch zu Reizungen der Augen und Atemwege führen. Die 0,1 bis 0,3 Millimeter großen Härchen der Raupen setzen sich mit Mini-Widerhaken in der Haut fest. Rötungen, Pusteln und Quaddeln treten schon nach kurzer Zeit auf.
„Mit der Entsorgung haben wir eine Spezialfirma betraut“, erklärt der Ingenieur. Um in die Baumkronen zu gelangen, in denen sich die Eichenprozessionsspinner aufhalten, setzten die Experten einen Hubwagen ein, erklärt Keuch. Im Anschluss würden die Tiere mit einem Spezialsauger entfernt. Dabei würden die Fachleute einen weißen Schutzanzug, Spezialhandschuhe und Atemfilter tragen.
Auch wenn sich die Raupen in den nächsten Tagen verpuppen, ist die Gefahr noch nicht gebannt. Die Gifthärchen bleiben nämlich bis zu zehn Jahre in den so genannten Gespinsten hängen.