Stadt Gifhorn will den Nicolaihof kaufen
Gifhorn. Die Verhandlungen liefen seit Monaten, jetzt soll es passieren: Die Stadt Gifhorn beabsichtigt, den Nicolaihof zu kaufen. Die Vertragsunterlagen sind vorbereitet. Schon Mitte Mai soll die Politik grünes Licht geben.
„Es ist wichtig, so ein Objekt in städtischer Hand zu haben, um die Innenstadtbelebung voran zu bringen“, begründet Bürgermeister Matthias Nerlich die Position der Stadt. „Es sind kaum noch Nutzer in der Immobilie – im Sommer ziehen Facharztpraxen in das Ärztehaus an die Allerwelle um“, so der Verwaltungschef. Wenn die Stadt die Immobilie besitze, könne sie die zukünftige Nutzung aktiv mitbestimmen. Single-Wohnungen zu bezahlbaren Räumen in ehemaligen Praxisräumen oder auch Geschäfte: Die Stadt hat bereits Ideen. Gifhorns Boxclub – die Stadt hat die Trainingsräume für ihn angemietet – könnte im Nicolaihof bleiben. „So würden keine zusätzlichen Kapazitäten in Sporthallen notwendig“, so der Bürgermeister. Das Kellergeschoss nutzen die Snooker-Spieler – dieser Vertrag läuft noch bis 2018.
Der Preis für die Immobilie sei akzeptabel, betont Bürgermeister Matthias Nerlich. Verhandelt habe man mit einem Makler in München, der eine Fondsgesellschaft vertrete, die derzeit Eigentümer der großen Immobilie sei. 8300 Quadratmeter Grundstücksfläche, eine Mietfläche von 4700 Quadratmetern und 60 Parkplätze: Erste Stadträtin Kerstin Meyer nennt die wichtigsten Eckdaten des Gebäudes, das 1981 gebaut wurde. „Für den Kauf brauchen wir keinen Nachtrag im Haushalt – wir würden es über Kredite finanzieren“, verweist Meyer auf eine bisher nicht angetastet Kreditermächtigung von 1,6 Millionen Euro. Die Kauf-Entscheidung fällt bereits am 12. Mai im Verwaltungsausschuss der Stadt.