Tanke als „Schattenminister“ für Niedersachsen vorgestellt
Hillerse. Mit dem „Team Weil“ auf den Ministersessel – darauf darf der Hillerser Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Detlef Tanke seit vorigem Dienstag hoffen. Der Spitzenkandidat der SPD in Niedersachsen, Stephan Weil, hat den 56-jährigen Gifhorner Kommunalpolitiker mit Blick auf die Landtagswahl am 20. Januar als „Schattenminister“ für das Umweltressort vorgestellt.
Seit 1981 gehört Tanke dem Hillerser Rat an. Ebenso lange ist er Kreistagsabgeordneter. 1996 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Hillerse gewählt und dann dreimal bestätigt. Der SPD-Kreistagsfraktion stand er von 1991 bis 2003 und wieder von 2006 bis 2008 vor.
Im Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) ist Tanke seit 1996, seit Dezember 2011 ist er Vorsitzender der Verbandsversammlung. Seit Februar 2008 ist er zudem Mitglied des Landtages und dort stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Als Obmann der SPD zeichnet er im Asse-Untersuchungsausschuss verantwortlich.
1994 war Tanke in den Betriebsrat des VW-Werkes Salzgitter gewählt worden, dessen Zweiter Vorsitzender er bis 2008 war. Tanke fungierte ehrenamtlich unter anderem als Vorsitzender des TSV Hillerse in den Jahren 1983 bis 1987. Er ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Töchtern. In seiner Freizeit spielt er in Mannschaften des TSV Hillerse gerne Fußball und Tennis.
Bei seiner Vorstellung kündigte Tanke an, sich im Falle eines SPD-Wahlsieges und seiner Berufung zum Umweltminister besonders um die Energiewende, die Bewältigung atomarer Altlasten und den Ausbau des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes zum Markenzeichen für Niedersachsen kümmern zu wollen.
„Das kommt auf die Koalitionsverhältnisse an“, sagt er auf Rundblick-Anfrage, ob er nicht befürchten muss, bei einem rot-grünen Erfolg als SPD-Mann hinter einem Grünen-Kandidaten zurückstecken zu müssen. Die Grünen könnten sich sicher auch ein anderes Ressort vorstellen, meint Tanke.
Einen Dauerzwist mit einem möglichen Wirtschaftsminister Olaf Lies beim Thema Energiewende befürchtet Tanke nicht. „Wir haben da keine Eitelkeiten“, so Tanke zum Rundblick. „Es gibt kein Problem damit, wenn der letzte Zugriff in meinem Ressort läge.“
Eine klare Position bezieht Tanke gegenüber dem Rundblick zum derzeit heiß diskutierten Thema des Netzanschlusses von Offshore-Windrädern. Gebraucht würden mehr Erdverkabelung und mehr Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Da Netze eine staatliche Aufgabe sein sollten, müsse dieser notfalls „selbst Geld in die Hand nehmen“.
Weitere wichtige Themenfelder seien für ihn ein Stufenplan zur energetischen Sanierung von Landes-Gebäuden, eine Landesenergieagentur, neue Speichertechnologien für Ökostrom, die Sanierung der Asse, die Zukunft von Gorleben und ein Klimaschutzprogramm des Landes.