Verhandlungen gescheitert: Zukunft von Conti-Teves in Gifhorn nach wie vor ungewiss
Gifhorn. IG Metall und Betriebsrat hatten vergangene Woche in der 13. Verhandlungsrunde über die Zukunft des Conti-Teves-Standortes Gifhorn auf ein positives Ergebnis gehofft (hallo berichtete) – und wurden enttäuscht.
„Die Arbeitgeber erklärten die Verhandlungen für gescheitert“, so Anita Pöhlig, Sprecherin der IGM Wolfsburg. Das Unternehmen gab Gewerkschaft und Betriebsrat die Schuld am Scheitern der Verhandlungen. „Wir haben einen konstruktiven Kompromissvorschlag vorgelegt – wir hätten sogar einen sozialverträglichen Personalabbau begleitet“, sagte Lothar Ewald, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg.
„Continental ist uns keinen Zentimeter entgegen gekommen und ist bei seinen Maximalforderungen geblieben“, sagte Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In der sechsstündigen Verhandlungsrunde im Tankumseehotel habe Continental daran festgehalten, die Beschäftigtenzahl auf 800 (bis 2023) zu reduzieren, das entspreche einer Halbierung der Belegschaft. Die Verlegung der Zerspannung der Tandembremszylinder sei weiterhin vom Unternehmen geplant. Die Arbeitszeit solle um vier Stunden pro Woche ohne Lohnausgleich ab 2016 für die kommenden vier Jahre runtergefahren werden, kritisierte Betriebsratschef Uwe Szymanowski.
Das Unternehmen hielt dagegen: Conti habe den Verzicht betriebsbedingter Kündigungen angeboten. Nach dem enttäuschenden Verhandlungsverlauf müsse man auch angekündigte Investitionen von 100 Millionen Euro neu bewerten.
Lothar Ewald, Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg, warnt: Conti-Teves gehöre seit Jahrzehnten zu Gifhorn, zahlreiche Familien haben über Generationen in dem Werk gearbeitet. „Hier stehen Existenzen auf dem Spiel“, sagt Ewald, die Arbeitslosigkeit würde steigen, die Kaufkraft sinken, Gifhorn als Wirtschaftsstandort würde geschwächt.
„All das gilt es zu verhindern“, sagte Lothar Ewald und kündigt weitere Aktionen an.