Zu viel Regen: Jetzt bangen Gifhorner Förster um den Wald
Landkreis Gifhorn. Die rekordverdächtigen Niederschläge bereiten nicht nur Landwirten im Landkreis Gifhorn Probleme, die auf ihre Flächen zu kommen. Den Förstern geht es genauso. Und eigentlich hätten sie jetzt jede Menge zu tun.
Dieses Jahr wird Ernst-Christian Schölkmann wohl bis weit in den Ruhestand hinein unvergessen bleiben. Mehrere heftige Stürme haben für Bruchholz in den Revieren des Bezirksförsters für den Raum Gifhorn gesorgt, das er jetzt nicht heraus holen kann, weil seine Maschinen im Matsch versinken würden. „Eine Holzernte ist fast nicht möglich.“ Zumindest beim Abtransport.
Schölkmann würde damit die Waldwege und den Waldboden selbst gefährden – letzteren über Generationen. Die Maschinen würden den völlig aufgeweichten Boden einfach zusammenpressen. Das käme einer Bodenversiegelung gleich.
Beispiel Pockenwald: „Da liegt der ganze Windwurf von Xavier noch. Aber da kann ich nicht rein.“ Auch im Bereich Dragen und entlang des Allertals müssen aktuell die Arbeiten ruhen. „Wir schlagen normalerweise in dieser Zeit intensiv.“ Abgeblasen. „Die Bäume lassen wir stehen.“ Was die Industrie als Abnehmer zu spüren bekomme. Die Lieferungen blieben aus.
Schölkmann ist klar, dass er es im Vergleich zu anderen Kollegen etwa im Elm oder im Harz noch gut getroffen hat. Er habe Reviere mit sandigen und kiesigen Böden, die nicht so nass seien. Der Ringelah und die Wälder zwischen Westerbeck und Stüde: „Da kannst du noch arbeiten.“ Das gelte insgesamt für 20 Prozent seiner Flächen.
Bei weiteren 20 Prozent müsse er gut abwägen, 60 Prozent seien auf jeden Fall im derzeitigen Zustand tabu. Er sei froh, dass in den vergangenen Jahren „im großen Stil Waldwege befestigt“ worden seien. „Wenn wir die nicht hätten, bräuchten wir jetzt gar nichts mehr zu machen.“
Wie es nun bald weiter geht, weiß Schölkmann noch nicht. Friert der durchnässte Boden vielleicht zum Befahren fest? „Solche Fröste gibt es hier nicht mehr.“