Zu wenig Platz, zu wenig Helfer: Gifhorner Tafel stößt an Grenzen
Gifhorn. Gifhorns Tafel stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. „Wir benötigen mehr Platz und mehr Helfer“, sagt Tafel-Chefin Edeltraud Sack. Am Standort im Paulsumpf werden inzwischen mehr als 3200 arme Menschen mit Lebensmitteln versorgt.
„Wir benötigen mehr Fläche für die Lebensmittel-Ausgabe und für unser Lager – auch Parkplätze für die Autos unserer 48 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind nicht mehr in ausreichender Zahl vorhanden“, verweist Sack auf die schwierige Situation im Gamsener Paulsumpf. Am dortigen Standort arbeitet die Tafel inzwischen seit mehr als 15 Jahren.
Wöchentlich nehme die Zahl der Bedürftigen weiter zu, so Sack. Unter den Tafel-Kunden befänden sich aktuell 585 Kinder und 460 Senioren – Tendenz steigend. „Kinder- und Altersarmut nimmt zu“, weist Sack auf einen schlimmen Trend hin, der ihr große Sorge bereitet. Ihrer Einschätzung nach dürfte die Dunkelziffer in diesem Bereich noch deutlich höher sein. Aus Scham würden Betroffene die Tafel-Hilfe nicht in Anspruch nehmen.
„Es gibt auch in Gifhorn leider immer mehr Menschen, die nicht mehr von ihrem Lohn oder ihrer Rente leben können“, sagt Sack. Selbst ein schlecht bezahlter Zweit- oder Dritt-Job reiche oftmals nicht aus, um die Familie zu versorgen und die Miete zu bezahlen. Als Beispiel führt Sack eine Seniorin aus Gifhorn an, die lediglich eine Rente von 265 Euro beziehe. Sie werde von ihren Kindern unterstützt, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Trotzdem engagiere sich diese Rentnerin für andere Hilfsbedürftige. Sie packe als ehrenamtliche Tafel-Mitarbeiterin mit an.
Eine Sommerpause kennt Gifhorns Tafel übrigens nicht. „Die Lebensmittel und Hilfsgüter, die uns mehr als 20 Unternehmen zur Verfügung stellen, werden an drei Tagen in der Woche ausgegeben“, so Sack. Nicht nur in der Ferienzeit würde sich die Tafel über zusätzliche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer freuen. Die Ausgabe erfolge dienstags, mittwochs und freitags. „Durch Urlaub und Krankheit gibt es immer wieder Personalengpässe“, weiß Sack. Wer Gifhorns Tafel unterstützen oder mithelfen möchte, kann sich unter Tel. 0 53 74-26 57 mit Edeltraud Sack in Verbindung setzen.