Kreis Peine. In der Region treibt offenbar ein Wilderer sein Unwesen: Innerhalb von einem Monat sind sieben Fälle von Jagdwilderei bei der Peiner Polizei gemeldet worden. Das schaurige dabei: Sechs Tiere wurden leblos zurückgelassen und das siebte in zwei Hälften geteilt.
Noch tappt die Polizei im Dunklen. „Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen und hoffen durch die Veröffentlichung in den Medien auf Zeugenaussagen, die uns zu dem oder den Tätern führen“, sagte Polizeisprecher Peter Rathai.
Kreis-Jägermeister Hans Werner Hauer listete sieben Fälle auf, in denen Wildbret qualvoll verendet ist. „Das sind aber nur die durch Zufall gefundenen Stücke, eine hohe Dunkelziffer ist sehr wahrscheinlich“, mutmaßt er.
In allen Fällen wurden Rehe in der Nacht von dem oder den Unbekannten erschossen und im Wald liegen gelassen. Sechs der sieben Tiere wurden mit einem kleinen Kaliber erlegt. „Das war aber kein Jäger. Wir schießen mindestens mit einem Kaliber 220“, stellt Hauer klar. Das siebte Tier verendete bei einem Verkehrsunfall bei Groß Gleidingen – gefunden wurde nur noch die hintere Hälfte des Rehs.
„Das Tier lag schon eine ganze Weile im Straßengraben, als der benachrichtigte Jäger den Unfallort erreichte. Offenbar hat sich jemand im Anschluss die Hälfte davon mitgenommen“, vermutet Hauer. Auch Rathai mutmaßt, dass es den Wilderern anscheinend nicht um das Wildbret, sondern lediglich um das Töten der Tiere ging. Die Polizei hat deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen Jagdwilderei eingeleitet. Laut Gesetz könnte den Täter bis zu fünf Jahre Haft erwarten.
Die Polizei Peine bittet Zeugen darum, verdächtige Beobachtungen unter der Telefonnummer 05171/ 9990 zu melden.