Tradition der Bergleute wird im Peiner Land bewahrt

ILSEDE-BÜLTEN (tw). Der Bergbau hat im Kreis Peine Tradition. Viele ehemalige Bergmänner und Bergbauinteressierte haben sich infolgedessen zu Vereinen zusammengeschlossen, um die Tradition fortzuführen. Seit 1997 gibt es den Heimat- und Bergbauverein in Bülten. Der erste Vorsitzende Heinz Rogalski erinnert sich an die Gründungssitzung: „Es waren 47 Leute da, von denen 37 sofort eingetreten sind. Heute hat der Verein etwa 200 Mitglieder.“

Lebensgroße Figuren zeigen anschaulich, wie unter Tage gearbeitet wurde. Fotos:T. Wosnitza

Rogalski hat von Anfang an das Amt des ersten Vorsitzenden übernommen. „Aber es ist mir wichtig zu sagen, dass ich das hier nicht alleine mache. Es gibt viele fleißige Hände, die mit anpacken.“ Heinz Rogalski kommt ursprünglich aus dem Bergbau im Ruhrgebiet. Der Liebe wegen zog er vor 50 Jahren nach Bülten. Das Interesse am Bergbau blieb und als die Schachtanlagen im Landkreis allmählich geschlossen wurden, war ihm eines klar: Die Relikte der den Raum Peine prägenden Industrie sollten erhalten werden.

Die Idee, einen Verein zu gründen, lag nicht fern und wurde schließlich in die Tat umgesetzt. Aber nach der Gründungsveranstaltung fing die Arbeit erst richtig an. Es mussten geeignete Räumlichkeiten gefunden werden. Nach umfangreichen Verhandlungen bot die Gemeinde die leerstehende Hausmeisterwohnung in der ehemaligen Grundschule an. Die Räume wurden zweckgemäß in Eigenleistung umgebaut und bieten heute Platz für ein kleines Heimat- und Bergbaumuseum. „Wir haben hier vor allem Exponate aus Bülten und dem Bültener Bergbau.“ Neben Steinen, Schlacke und Utensilien aus dem Bergbau gibt es unter anderem ein Modell vom Schacht Emilie. Nebenan in der Heimatstube sogar eine komplette Friseurausstattung nebst historischen Illustrierten und das Inventar eines Milchgeschäfts.

Mit viel Liebe zum Detail wurde das Bergwerk nachgebaut.

„Mir ist das hier alles sehr ans Herz gewachsen“, gibt der Bergmann im Ruhestand zu. Er denkt auch über das Aufhören nach, aber so ganz kann er sich noch nicht dazu durchringen. Schließlich stellt der Verein noch viel mehr auf die Beine als nur die Betreuung des Museums. „Erst vor kurzer Zeit haben wir eine Grillhütte auf dem ehemaligen Schulhof errichtet. Außerdem helfen wir beim Aufstellen des Maibaums, organisieren das Kapellenfest im Juni und wollen in diesem Jahr zu Pfingsten Eier backen“, zählt Rogalski auf.