Ab in die Gärten

Ab in die Gärten

PEINE (hh). Donnerstag, kurz nach 15 Uhr: Es ist kalt, so um die null Grad, ein dicker Wolkenschleier lässt der Sonne keine Chance und ein unangenehm kalter Wind weht, mal stärker mal schwächer. Die Kleingartenanlage Herzberg in Peine wirkt verlassen. Dort, wo sonst in dieser Jahreszeit fleißige Hände die Erde umgraben, Kartoffeln anhäufeln oder den Boden kalken, gibt es kaum Bewegung. Es ist einfach noch zu kalt.Aber so ganz langsam scheint auch in diese Kleingarten nach und nach Leben zu kommen, wenn auch nur vereinzelt. Eine Frau gräbt kraftvoll die Erde entlang ihres Zaunes um.  Sie will den Wurzeln von Hecken den Garaus machen, die sich auf der anderen Seite ihres Zaunes breit gemacht haben.

Ein Mann mit Hut und  dicker Winterjacke ist dabei, Glasscheiben auf die Umrandung seines Frühbeetes zu legen. Es ist Heinrich Rempel.  „In die Erde gebracht habe ich noch nichts, es ist einfach zu kalt und der Frost ist noch nicht  aus dem Boden raus“, erklärt er. Bisher habe er vorwiegend Aufräumarbeiten erledigt. So musste er das Gewächshaus abreißen, während des langes Winters ist es einfach kaupttgegangen.

Seine Frau Katharina kommt hinzu und meint, es sei alles schon ein wenig traurig. Der Winter nehme einfach kein Ende. „Trotzdem legen wir die Hände nicht in den Schoß, wir bringen gerade unser Gartenhäuschen in Schwung.“
Den Mut haben beide also auf keinen Fall verloren, im Gegenteil. Heinrich Rempel zeigt mir, wo im zurückliegenden Jahr seine Kartoffeln so prächtig gediehen sind. Drei verschiedene Sorten habe er in die Erde gebracht und alle seien gut geworden. „Und die Vorräte sind noch nicht aufgebraucht“, freut sich Rempel.

Mit den Möhren hingegen habe man im vergangenen Jahr so einige  Probleme gehabt. Und wenn das Ehepaar Rempel an ihre Kürbisse denkt, kommen beide ins Schwärmen. Zum Teil hätten die gelben Früchte auf der Hecke gelegen und so manchen Gärtnerkollegen neidisch werden lassen.

Wenn man Katharina und Heinrich Rempel zuhört, wird jedoch eines ganz deutlich: Sie wollen nicht länger vom zurückliegenden Jahr reden sondern jetzt wieder in ihrer Parzelle in der Kleingartenanlage Herzberg loslegen. Und das richtig. Aber dazu muss zumindest der Frost aus dem Boden verschwinden. Hoffnung dafür besteht: Für die nächste Woche sind, wenn auch mit Vorsicht, steigende Temperaturen vorhergesagt.