Arpke bei Peine: Neues Zuhause für vernachlässigte Pferde

Arpke bei Peine: Neues Zuhause für vernachlässigte Pferde

Arpke. Die Geschichten der Vierbeiner auf dem Pferdegnadenhof „Die Arche“ sind so unterschiedlich wie die Tiere selbst. Sie wurden geschunden, bekamen die falsche oder gar keine Pflege oder ihre Krankheiten wurden nicht behandelt. Marion Korroch von der Arche nimmt diese Pferde gemeinsam mit ihrem Team an ehrenamtlichen Helfern auf, lässt sie tierärztlich behandeln, päppelt sie auf und versucht anschließend einen neuen Besitzer zu finden.

„Derzeit haben wir 32 Pferde hier“, erzählt Korroch. Zu den Bewohnern zählen unter anderem das ehemalige Zirkuspony Angel, das erblindete Polopony Esperanza und der hübsche Piano, der aggressiv auf viele Menschen reagiert. „Für uns sind alle Pferde gleich viel wert. Wir machen keinen Unterschied ob groß oder klein, jung oder alt, krank oder gesund“, berichtet sie weiter.
Immer wieder kommt das Veterinäramt auf die Arche zu und bittet um die Aufnahme beschlagnahmter Pferde. Wenn es die Kapazitäten zulassen, dann wird kein Pferd abgewiesen. Die artgerechte Unterbringung spielt dabei eine große Rolle. „Nachts kommen alle Pferde in ihre Box“, schildert Korroch. Dadurch wird erreicht, dass jedes Tier ausreichend Zeit bekommt, sein auf die Bedürfnisse abgestimmtes Futter in Ruhe aufzunehmen. Denn es sind auch Vierbeiner dabei, die keine Zähne mehr haben und täglich ihren „Seniorenbrei“ bekommen.
Tagsüber geht es auf die angrenzenden Weiden und Ausläufe. Je nach Sozialisation der Pferde und Ponys allein oder gemeinsam. Alle Weiden wurden mit festen Holzzäunen umgeben, sodass die Tiere sicher untergebracht sind. Auch der Stall wurde den Bedürfnissen der Tiere angepasst. Jede Box verfügt über einen kleinen angrenzenden Auslauf. So können die Schützlinge der Arche selbst entscheiden, ob sie sich lieber drinnen oder auf der „Terrasse“ aufhalten wollen.
Junge Pferde, die aus schlechten Verhältnissen kommen, erhalten zunächst ein wenig Zeit und Freiraum, um gesund zu werden und wieder zu sich selbst zu finden. „Anschließend bekommen bei uns alle eine Ausbildung, bevor wir sie mit Schutzvertrag vermitteln.“ Und das schließt auch die ganz kleinen Ponys nicht aus; sie lernen vor der Kutsche zu laufen. „Die Kleinen wollen genauso beschäftigt werden wie die Großen. Als Rasenmäher sind sie nicht geeignet“, weiß Korroch.
Das Gelände der Arche, die sich ausschließlich über Spenden und einen Förderverein finanziert, ist derzeit gepachtet, allerdings läuft der Pachtvertrag Ende September aus. „Es gibt einen Käufer für das Areal. Wir haben allerdings ein Vorkaufsrecht und müssen nun alle Hebel in Bewegung setzen, um die benötigte Kaufsumme bis Ende September zusammenzubringen“, schildert Korroch. Was ansonsten passiert – darüber mag sie gar nicht so gern nachdenken. „32 Pferde sind nicht so schnell woanders untergebracht.“
Die Arche freut sich daher über jede Geldspende, die zur Sicherung des Gnadenhofs beiträgt. Wer sich vorab ein Bild von dem Pferdehof machen möchte, hat am Sonntag, 6. September, Gelegenheit. Von 11 bis 18 Uhr findet ein Tag der der offenen Tür mit Flohmarkt statt. Das Programm ist vielseitig und für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.