Erfolgreiche Jugendarbeit in Essinghausen

Erfolgreiche Jugendarbeit in Essinghausen

Essinghausen(tw).  Beim Fußball-Training der F-Jugend-Mannschaft auf dem Essinghäuser Sportplatz geht es turbulent zu. Dreizehn Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren wollen nicht nur trainiert, sondern auch gebändigt werden. Einfacher gesagt als getan, wenn ein kleiner Hundewelpe am Spielfeldrand tollt …

Sie haben Spaß am Fußball: Die F-Jugendmannschaft des TSV Essinghausen.

Doch Coach Lars Dummer hat die Ruhe weg. Von Attraktionen dieser Art lassen er und seine Trainerkollegen sich nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich steht beim TSV Essinghausen beim Jugendtraining der Spaß an vorderster Stelle. „Trotzdem legen wir Wert auf Trainer, die  etwas fordern und zum Großteil auch eine Trainerlizenz besitzen. Schließlich wollen die Kinder sich austoben, aber auch gezielt gefördert werden“, berichtet Adrian Berendt, Jugendfußballobmann des Vereins.
Im Sommer 2013 hat er das Amt von seinem Vorgänger Markus Rohde übernommen, der aus verschiedenen Gründen kürzer treten wollte. „Markus hatte das Amt zehn Jahre inne. Und auch heute noch steht er mir mit Rat und Tat als Stellvertreter zur Seite. Darüber bin ich sehr dankbar“, so der 28-Jährige.
Zufrieden zeigt er sich auch mit den Erfolgen des Vereins, die der TSV dabei ganz anders interpretiert als viele eher leistungsorientierte Vereine. „Für uns ist es der größte Erfolg, dass wir hinsichtlich der Mannschaften sehr breit aufgestellt sind – aktuell von der G- bis hin zur B-Jugend. Wir haben ausreichend trainierende Kinder, um keine Spielgemeinschaften gründen zu müssen. Und das, obwohl der Druck auf uns wächst und es schwerer wird, die Spieler zu halten.“
Aus diesem Grund legt sich der TSV ins Zeug, um möglichst gute Bedingungen zu bieten. „Das ist immer wieder eine Herausforderung“, gibt Berendt zu. So muss zum Beispiel erst einmal genug Geld zusammen kommen, um vernünftige Trikots oder schöne Trainingsanzüge anzuschaffen. „Daher veranstalten wir zum Beispiel einmal im Jahr ein großes Jugendturnier.“ Mit dem Erlös finanziert der Verein seine Jugendmannschaften. Ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung ist zudem die Gewinnung von Sponsoren.
Vieles steht und fällt mit den Trainern, die bis zu dreimal in der Woche ihre Freizeit opfern. „Das ist Idealismus pur. Für mich sind die Trainer Helden“, gibt Berendt zu. Vor allem beim Trainieren mit den jüngeren Kindern ist viel Geduld erforderlich. Schließlich müssen die kleinen Spieler erst an den Fußball herangeführt werden. Wann ist der Ball aus? Was ist eine Ecke? Wann gibt es einen Freistoß? Diese und ähnliche Fragen werden bereits sehr früh geklärt. „Die Antworten sind nicht selbstverständlich. Schließlich spielt nicht jeder Vater Fußball.“
Viele der Fußballer bleiben ihrem TSV, der zudem eine Partnerschaft mit Eintracht Braunschweig hat, über Jahre treu. Aber auch Verluste muss der Verein immer wieder verzeichnen – wenn auch zähneknirschend. „Bei uns steht der Breitensport an erster Stelle. Das heißt, dass bei uns alle Spieler gleich viel wert sind, unabhängig vom Talent“, erklärt der Fußballobmann. Besonders leistungsorientierte Spieler entscheiden sich hin und wieder, in einen anderen Verein zu wechseln. „Trotzdem oder gerade auf Grund dieser Haltung wächst unser Jugendbereich entgegen des Trends immer weiter.“