Hoher Besuch in zwei Lengeder Vorzeige-Unternehmen

Hoher Besuch in zwei Lengeder Vorzeige-Unternehmen

Lengede. Firmen aus Deutschland sind innovativ und weltweit erfolgreich am Markt. Wer sich davon überzeugen will, muss gar nicht weit fahren. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat gleich zwei Vorzeige-Unternehmen aus der Gemeinde Lengede besucht: Rausch Metalltechnik und Hoffmann Maschinen- und Apparatebau.

Auslöser für die Visite war der Wettbewerb „Industrie der Zukunft“, bei dem Rausch Metalltechnik 2014 zusammen mit Fahrzeughersteller Alstom aus Salzgitter und Elemag aus Hildesheim ausgezeichnet wurde. „Wir wollen dem Minister zeigen, wohin die Fördergelder fließen“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Klein, der den Besuch vermittelt hatte.

„Wir haben extra sauber gemacht“, brachte Gründer und Inhaber Uwe Rausch die Freude seiner Belegeschaft über den Besuch zum Ausdruck. Vor 15 Jahren hatte sich der gelernte Schlosser selbständig gemacht, mittlerweile beschäftigt er 44 Leute an der Lise-Meitner-Straße. Ganz wichtiger Partner für ihn ist der Alstom-Standort Salzgitter, für dessen Züge der Betrieb in Lengede mittlerweile 22 Komponenten fertig.

Der Landeszuschuss soll dabei helfen, dass die Alstom-Ingenieure jede Kontruktionsänderung mit den Dienstleistern in Lengede via Datenaustausch abstimmen können. „So lässt sich die Produktion von Ausschuss verhindern“, sagt Rausch, der seine Firma stets den aktuellen Bedürfnissen anpasst. „Wir leben mit Veränderungen, müssen als Dienstleister agil sein.“

„Industrie 4.0“ nennt Lies die interaktive Zusammenarbeit zwischen den Betrieben. Dabei wolle das Land vor allem dem Mittelstand helfen, sich zu entwickeln und die Ansprüche der Industrie zu erfüllen. „Wir können den Prozess nur begleiten und brauchen dafür solch innovative Firmen als Partner“, zeigte sich der Wirtschaftsminister beeindruckt davon, mit welcher Hochtechnologie sich die Metallbauer bei Rausch beschäftigen. „Das würde kaum jemand hier in Broistedt erwarten.“

High-Tech ist auch der Grund, warum Tobias Hoffmann mit seinen 200 Mitarbeitern international erfolgreich ist. Von den 500 Filteranlagen, die das Lengeder Unternehmen im Jahr herstellt, liefert es gut 70 Prozent ins Ausland, vor allem in die USA und nach Fernost. „Das zeigt, Produkte aus Lengede sind weltweit wettbewerbsfähig“, so Lies nach dem Rundgang durch die Zentrale am Hauerweg. Er freute sich über die Erweiterung des Unternehmens im Broistedter Gewerbegebiet und lobte die „hohe Wertschöpfungstiefe“, durch die Maschinenbauer wie Hoffmann Arbeitsplätze schaffen und sichern.

„Der Platz, der Wille und der Mut sind da“, sagte Hoffmann in Bezug auf seine Investitionsbereitschaft. Technologisch „fühlt“ er sich im Vorteil, darauf beruhe seine Zuversicht. Der Unternehmer appellierte an Lies, sich dafür stark zu machen, dass der Staat weniger reguliere und den Unternehmen mehr freie Hand lasse. Als Ärgernisse nannte er doppelte Zertifizierungen oder die vom Finanzamt geforderten Spesenabrechnungen, die für international ausgerichtete Firmen einen „Horror an Bürokratie“ mit sich bringen. „Wir holen das Geld ins Land und müssen uns dann damit plagen.“ Zudem machte Hoffmann auf den drohenden Facharbeitermangel aufmerksam. Die Wirtschaft brauche nicht nur junge Leute, die eine akademische Laufbahn anstreben, sondern auch welche, „die produzieren, konstruieren und schaffen wollen“.