IG Metall fordert 5 Prozent mehr Lohn

IG Metall fordert 5 Prozent mehr Lohn

PEINE/SALZGITTER (jg). Schwierige Tarifverhandlungen in der Metall-Industrie: Die Forderung der IG Metall von 5 Prozent mehr Lohn haben die Arbeitgeber am Freitagabend ohne Gegenangebot abgelehnt. Am Donnerstag läuft der bisherige Tarifvertrag aus und die Friedenspflicht endet.

Keinen Boom aber auch keine Kriese sieht die IG-Metall zur Zeit für die Stahlunternehmen im Norden Deutschlands. Foto:im

Betroffen von dem Ergebnis der Verhandlungen wären unter anderem die Mitarbeiter der Betriebe der Salzgitter AG in der Region. „Die Forderungen stehen, jetzt müssen wir gemeinsam für sie streiten. Das Ergebnis sollte so nah wie möglich bei der Forderung liegen“, kommentiert Peter Gruber als Sprecher der Vertrauensleute bei Salzgitter Flachstahl den Beschluss der Tarifkommission, der er auch angehört. Die IG Metall bewertet die Situation in der Stahlindustrie als „durchaus stabil in dem derzeit wirtschaftlich noch unsicheren Umfeld mit begründeten Aussichten auf ein gesteigertes Wachstum im zweiten Halbjahr 2013“.

Die Arbeitgeber, dies wurde am Freitag deutlich, sehen das ganz anders: Die Unternehmen müssten ihr Geld derzeit in einem harten Wettbewerb am Markt verdienen, sagte dazu ihr Verhandlungsleiter Helmut Koch. Die Stahlkonjunktur sei weiterhin schwach und die Ertragslage der Mitgliedsunternehmen völlig unbefriedigend.

Der IG Metall-Verhandlungsführer Giesler erinnert daran, dass der Anteil der Löhne am Umsatz nur 9,5 Prozent betrage. Und die Stahlindustrie mit einer Erhöhung der Rohstahlproduktion im Januar um 5 Prozent „gut ins neue Jahr gestartet“ sei. Giesler: „Wir erleben zurzeit keinen Stahl-Boom, aber auch keine Krise. Und die Wachstumsaussichten sind solide, besonders für das zweite Halbjahr 2013.“

In den Verhandlungen soll es nicht allein um mehr Geld gehen. Die Gewerkschaft will nach eigenen Angaben die auslaufenden Tarifverträge zu Altersteilzeit und Beschäftigungssicherung erneuern, verbunden mit verbesserten Möglichkeiten des Übergangs in Altersteilzeit. Für die Auszubildenden sollen die vermögenswirksamen Leistungen verdoppelt und in altersvorsorgewirksame Leistungen umgemünzt werden.

In den laufenden Tarifverhandlungen endet am Donnerstag die Friedenspflicht. Danach sind erste Warnstreiks möglich.