Klares „Nein“ zur Fusion der Landkreise Peine und Hildesheim
Vechelde. Zweiter Teil der hallo-Serie, in der die Bürgermeister der Stadt Peine und der sechs Gemeinden interviewt werden: Diesmal hat sich Redakteur Klaus Kühlmeyer mit Ralf Werner, Bürgermeister der Gemeinde Vechelde, unterhalten.
hallo Peine: Herr Werner, Sie sind seit November vergangenen Jahres Bürgermeister. Hatten Sie in dieser Zeit Gelegenheit, persönliche Akzente zu setzen?
Ralf Werner: Die Gemeinde Vechelde hat in den zurückliegenden Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen und zeichnet sich heute durch eine sehr hohe Wohn- und Lebensqualität mit einer umfassenden Infrastruktur aus. Diesen Weg, den ich bereits seit 2006 als Vertreter des Bürgermeisters in der Gemeindeverwaltung begleiten konnte, möchte ich gern als Bürgermeister fortsetzen.
hallo Peine: Wie sind Sie mit der Bevölkerungsentwicklung zufrieden? Bietet die Gemeinde eine Infrastruktur, die Neubürger nach Vechelde lockt?
Ralf Werner: Bei der Einwohnerzahl der Gemeinde verzeichnen wir seit Jahren einen Zu-wachs, sodass wir noch nicht mit den anderenorts auftretenden Problemen des sogenannten demografischen Wandels konfrontiert sind. Die Gemeinde hat pro Jahr jeweils rund 80 bis 100 Baugrundstücke veräußert, insbesondere an junge
Familien mit Kindern, die überwiegend aus Braunschweig nach Vechelde ziehen, weil unsere Gemeinde als sehr attraktiver Standort mit sehr hoher Wohn- und Lebensqualität bekannt ist. Sämtliche Bildungseinrichtungen, von der Betreuung der Kleinsten in Kinderkrippen und Kindergärten bis zum umfassenden Schulangebot einschließlich Gymnasium, sind vor Ort vorhanden. Für die Versorgung existiert neben der kleinstädtisch anmutenden Geschäftsstraße im Ortskern mit zahlreichen Fachgeschäften und Gastronomiebetrieben ein großes Einkaufszentrum. Zahlreiche Handwerksbetriebe, Ärzte und Notare komplettieren das Angebot. Für die Freizeitgestaltung existieren umfangreiche Vereinsangebote, zwei Fitnessstudios sowie ein Hallenbad und ein Naturfreibad. Nicht zu vergessen natürlich der neu gestaltete Schlosspark, der ebenso zur Erholung einlädt wie Wälder, Teiche und der Kanal mit dem Yachthafen.
hallo Peine: Viele Bürger pendeln zur Arbeit, großenteils nach Braunschweig. Wie sieht es mit Arbeitsplätzen vor Ort aus?
Ralf Werner: Ja, wir haben viele Pendler nach Braunschweig. Vechelde bietet hierfür mit seiner guten Verkehrsanbindung die besten Voraussetzungen. Die Schloss-Arkaden im Zentrum von Braunschweig sind gerade einmal zwölf Kilometer entfernt. Aber nicht nur mit dem Auto, auch mit Bus und Bahn ist man sehr schnell in Braunschweig.
Die Gemeinde betreibt aber auch selbst engagierte Bestandspflege für Gewerbebetriebe und Ansiedlungsmanagement, um auch vor Ort Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. In den von der Gemeinde hierfür vorgehaltenen Gewerbegebieten beginnt zum Beispiel in diesen Tagen eine sich in der Gemeinde ansiedelnde Firma mit der Errichtung eines Bürogebäudes für rund 50 Mitarbeiter.
hallo Peine: Eine Frage, die zurzeit fast alle Bürger des Landkreises beschäftigt: Wie sehen Sie die aktuellen Pläne zur Landkreisfusion?
Ralf Werner: Die Position der Gemeinde ist eindeutig. Die Gemeinde Vechelde ist geografisch, historisch, sozial, wirtschaftlich und kulturell in die Region Braunschweig eingebunden. Fusionsüberlegungen des Landkreises Peine, falls sie überhaupt notwendig sein sollten, würden wir nur im Bereich des derzeitigen Zweckverbandes Großraum Braunschweig positiv begleiten. Eine Fusion mit dem Landkreis Hildesheim ist für die Gemeinde ausgeschlossen.
Ich bin sehr froh, dass der Gemeinderat sich bereits sehr frühzeitig im letzten Jahr eindeutig zu dieser Position bekannt hat. Ich hoffe, dass die Fusionsüberlegungen der Kreise Peine und Hildesheim alsbald durch entsprechende Beschlüsse beendet werden, um dann in einen konstruktiven Dialog für Strukturveränderungen in der Region Braunschweig eintreten zu können.
hallo Peine: Vielen Dank für das Gespräch.