Klares Zeichen gegen Rechtsradikale
PEINE (r). Die Jugendfeuerwehren im Landkreis Peine sind einmal mehr Teil von etwas Großem. Die Wehren aus Wendeburg, Groß Lafferde und Stederdorf beteiligten sich in den vergangenen Tagen an der Aktion „1.000 km gegen Rechts“ der Kreisjugendfeuerwehr Stade (siehe Erläuterungen).
Bereits am Mittwoch, 3. Juli, nahm die Jugendfeuerwehr Stederdorf das Staffelfahrrad von der Jugendfeuerwehr Schwüblingsen entgegen. Die Jugendlichen trafen sich an der Kreisgrenze zwischen Oelerse und Dollbergen, für beide Wehren nur ein kurzer Ausflug ums Eck – für die Jugendlichen aus der Gemeinde Uetze immerhin verbunden mit einem Eis-Stopp.
Die Stederdorfer bereiteten sich derweil bereits auf ihre eigene Etappe am folgenden Samstag vor. Nach über 800 Kilometern auf der Straße waren am Staffelfahrrad die ersten Verschleißerscheinungen zu sehen, die zunächst repariert werden mussten. Das GPS-Gerät im Fahrradanhänger, das die gesamte Strecke aufzeichnet, brauchte eine Ladung und auch einige Schrauben ersetzten die Stederdorfer. Vom Peiner Marktplatz aus – wo die Jugendlichen mit Flyern über die Methoden von Nazis in sozialen Netzwerken informierten, ging es am Samstag im Radkorso über Telgte zum Schulungszentrum der Kreisfeuerwehr in Peine-Horst.
In einem Halbtagesseminar sorgte dort Andrea Müller vom LidiceHaus in Bremen für das nötige Hintergrundwissen, was Jugendliche in rechtsextreme Strukturen treibt: Sie suchen Bestätigung, Aufmerksamkeit und Rückhalt – Dinge, die auch die Jugendfeuerwehr anbietet und somit eine wichtige Alternative zur rechten Szene ist. „Nazis unterscheiden sich von Demokraten vor allem durch ihre Ideologie von Ungleichheit und sie schrecken nicht vor der Anwendung von Gewalt zurück“, erläuterte Müller den Teilnehmern.
Nach dem Seminar ging es am Nachmittag weiter nach Groß Lafferde, wo Jugendwart Andreas Saggau die Stederdorfer Radgruppe bereits erwartete. Er fuhr mit seiner Jugendfeuerwehr am Sonntag durch die Gemeinde Lahstedt und sorgte mit dem auffälligen Schild des Fahrradanhängers weiter für Aufmerksamkeit und sammelte dabei weiter wichtige Kilometer.
Am Mittwoch sorgte dann die Jugendfeuerwehr Wendeburg-Kernort in ihrem Dorf für erstaunte Blicke sorgen. Jugendfeuerwehrwart Alexander Lehne startete mit seiner Gruppe auf die letzte Etappe im Kreis Peine und übergab das Staffelfahrrad am Abend an die Jugendfeuerwehr Schwüblingsen.
Aktion „1.000 Kilometer gegen Rechts“
Initiiert von der Kreisjugendfeuerwehr Stade, soll die Fahrrad stafette der Jugendfeuerwehren in Niedersachsen ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Jugendliche sollen für das Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sensibilisiert werden und selbstständig in der Lage sein, klare und reflektierende Positionen gegen Extremismus zu beziehen.
Ziel der Staffel ist der Landkreis Verden, wo das Rad am 17. August bei der Aktion „Spielend gegen Rechts“ erwartet wird. Nach Hannover, Peine und Braunschweig fährt das Rad über die Kreise Hildesheim, Hameln, Schaumburg, Nienburg, Osnabrück, Dinklage und Delmenhorst nach Verden.