Kreis Peine: Polizei-Razzia gegen Schleuser
Landkreis Peine. Am Dienstag in den frühen Morgenstunden war die Bundespolizei bundesweit im Einsatz gegen den gewerbsmäßigen Missbrauch des Asylrechts und organisierte Schleuserstrukturen. Dabei fand eine Durchsuchung auch in Edemissen statt. Die zwei Hauptbeschuldigten wurden im Raum Hannover festgenommen.
Es handelt sich dabei um einen 37-jährigen Iraner und einem 54-jährigen Deutschen. Beiden wird das gewerbs- und bandenmäßige Einschleusen von Ausländern und die gewerbsmäßige Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung vorgeworfen. Weitere Beschuldigte in dem Verfahren sind die Ehefrau sowie die Mutter des iranischen Hauptbeschuldigten, ein 30-jähriger Mitarbeiter der iranischen Botschaft und ein Rechtsanwalt.
Der 37-jährige Hauptbeschuldigte soll unter anderem einen Facebook-Account betrieben haben, auf dem mit der Einschleusung mittels erschlichener Visa nach Deutschland und in andere Länder der EU sowie mit der anschließenden Betreuung durch ein Netzwerk von Urkundenfälschern, Dolmetschern und Rechtsanwälten geworben wurde, wie Uwe Bonig von der Bundespolizeidirektion Hannover mitteilte. Als Schleuserlohn sollen vier- bis fünfstellige Beträge verlangt worden sein. Die weitere Betreuung der geschleusten Personen in Deutschland soll der als Dolmetscher tätige 54-jährige deutsche Hauptbeschuldigte übernommen haben. Er soll die ausländischen Staatsangehörigen gegen sofortige Barzahlung auf Anhörungsgespräche im Zuge des Asylverfahrens beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorbereitet haben.
Insgesamt wurden am Dienstag 22 Durchsuchungen in acht Bundesländern durchgeführt.