Noch ein Urnengang in Ilsede
Ilsede. Sechs Kandidaten gab es bei der Gemeinderatswahl in Ilsede am vergangenen Sonntag. Mit 44,9 Prozent liegt der SPD-Kandidat Otto-Heinz Fründt weit vorn, aber zur absoluten Mehrheit reicht das Ergebnis nicht. So muss sich Fründt einer Stichwahl stellen – gegen Rolf Bräuer, der parteilos angetreten ist, aber von der CDU unterstützt wird. Die Stichwahl findet am Sonntag in einer Woche, 26. April, statt.
Nach der Fusion der Gemeinden Ilsede und Lahstedt waren Neuwahlen für die Ortsräte, den Gemeinderat und für das Bürgermeisteramt der neuen Gemeinde Ilsede notwendig geworden.
Klar ist, dass die SPD die Wahl deutlich gewonnen hat und mit 17 Mandaten als stärkste Fraktion in den Gemeinderat einzieht.
Die CDU konnte sich gegenüber 2011 um knapp 6 Prozent verbessern und landet mit 34,4 Prozent auf dem zweiten Platz. Hannes Beims, Vorsitzender des Gemeindeverbands der Christdemokraten zeigte sich nach der Wahl zufrieden und erklärte am Dienstag, dass die CDU Rolf Bräuer (Zweiter mit 18,9 Prozent) bei der Stichwahl unterstützen werde. Usprünglich hatte die CDU sich hinter Christian Gleicher gestellt, der aber nur 10,1 Prozent der Wählerstimmen erhielt.
Enttäuschend war die Wahl für die Grünen, die mit 5,7 Prozent (2011: 10,0 Prozent) fast die Hälfte der Wählerstimmen einbüßte.
Noch schlimmer traf es Holger Flöge (FDP), der mit 1,1 Prozent für die Liberalen aus dem Rat ausscheidet. „Man fragt sich schon, warum man jahrelang ackert, wenn es die meisten Leute doch nicht wahrnehmen“, so Flöges enttäuschtes Resumee. Dennoch will er sich weiter kommunalpolitisch engagieren: Er hat weiterhin ein Mandat im Ortsrat Groß Bülten sowie im Kreistag.
Ebenfalls aus dem Rennen ist Piraten-Kandidat Frank Sternagel, der die 0,4-Prozent-Schlappe mit den Themen der Partei begründete, die „für die Kommunal-Ebene nicht unbedingt interessant seien.
Jubel hingegen bei den Freien Bürgern Ilsede (FBI) die kräftig zulegen konnten und mit 10,7 Prozent und vier Sitzen zur drittstärksten Fraktion im Gemeinderat aufsteigen. Über ein „fantastisches Ergebnis“ freute sich FBI-Vorsitzende Ilse Schulz.
Mit 1,8 Prozent für die Partei „Die Linke“ hat es Örsen Savas trotz leichter Verluste (2,6 Prozent in 2011) in den Gemeinderat geschafft. Dasselbe gilt für den Einzelkandidaten Michael Baum, der mit 1,8 Prozent das Ziel, neuer Bürgermeister zu werden, deutlich verfehlte; für einen Sitz im Gemeinderat reicht das Ergebnis aber aus.
Nach dem ersten Anlauf muss nun die Stichwahl am 26. April die Entscheidung in der „B-Frage“ bringen. Gemessen am Wahlergebnis liegen die besten Chancen eindeutig beim Sozialdemokrat Fründt gegen seinen parteilosen, aber CDU-gestützten Herausforderer Bräuer. Entschieden ist die Sache deswegen aber noch lange nicht, denn bei einer enttäuschenden Wahlbeteiligung von nur 46,2 Prozent im ersten Wahlgang gibt es ausreichend Potenzial für eine Überraschung.