Owl Town Pipe and Drum Band: Schottische Musik aus Peine
Die Musik der Owl Town Pipe and Drum Band ist durch ihre Auftritte weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Die charakteristischen Dudelsackklänge, kombiniert mit dem speziellen Klang der verschiedenen Trommeln, machen die schottische Musik aus. Doch wie viel Enthusiasmus, Sorgfalt und Präzision dahinter steckt, bis die Märsche so klingen, wie sie klingen sollen, das kann man nur erahnen. hallo Peine war bei den Proben dabei und hat einmal hinter die Kulissen geschaut.
„Die Band besteht aus vier Sparten“, schildert Bernd Allmeling, Drum Major der Band. „Neben den Pipern (Dudelsackspielern) gibt es drei verschiedene Trommelarten – die Side-Drum, die Tenor- und die Bass-Drum.“ Für einen Laien lässt sich der Aufbau der Band folgendermaßen beschreiben: Die tiefe Bass-Drum gibt den Grundtakt vor, sie ist der Motor. Die Piper machen die Musik und die Side-Drums untermalen das Ganze. Die Tenor Drums haben die Aufgabe, die Musik für das Ohr abzurunden. Sie geben den Stücken das Tüpfelchen auf dem i.
Geprobt wird zunächst in den einzelnen Bereichen für sich. Den Anfang machen die Beginner, später stoßen die Fortgeschrittenen dazu. „Wenn man eines der Instrumente lernen möchte, sind Notenkenntnisse von Vorteil. Auch Erfahrungen mit anderen Instrumenten sind hilfreich“, schildert Allmeling, der selbst die Side-Drum spielt. „Derzeit sind wir auf der Suche nach interessierten Einsteigern.“ Idealerweise haben diese ein Alter zwischen zehn und 30 Jahren. Bei den Proben, die montags stattfinden, wird nicht sofort am Instrument selbst geübt, sondern an Übungsgeräten. Die Side-Drummer nutzen zum Beispiel Sticks (Trommelstäbe) und eine flache Unterlage, die Piper spielen die Übungsflöte „Chanter“. Mit teuren Neuanschaffungen kann man sich erst einmal Zeit lassen.
Vor allem bei den Side-Drummern kommt es auf Präzision an, weil viele Musiker zeitgleich spielen. Das Instrument ist kompliziert aufgebaut und so wird der der spezielle Klang, der einem Pistolenschuss gleich ist, ermöglicht. Aber auch die Tenor-Drummer müssen sehr sorgfältig sein. Sie haben verschieden gestimmte Trommeln, bei denen jeder Schlag im richtigen Moment erfolgen muss. Die Schläge haben die Aufgabe, die Lücke zwischen Bass- und Sidedrum zu füllen. Dazu führen die Trommler zwischen den einzelnen Schlägen kunstvolle Bewegungen mit den Armen durch, bei denen die Sticks schwungvoll in den Händen gedreht werden. „Die Bewegungen werden zur Musik der Pipes arrangiert. Die Tenor Drummer sind somit bei Auftritten der Blickfang der Band“, so Allmeling.
Besonders aufwendig zu spielen ist der Dudelsack. Er ist ein Dauertoninstrument und sobald Luft im Sack ist, erklingt ein Ton. Daher ist es unmöglich, Pausen zu spielen. „Die Pipe hat nur neun Töne. Außerdem kann man nicht zwei Töne nacheinander spielen, es ist immer ein kleiner Zwischenton nötig“, weiß Bernd Allmeling.
In allen vier Sparten werden Anfänger zunächst einzeln unterrichtet, bis sie in der Lage sind, mit anderen Beginnern zusammen einen einfachen Marsch zu spielen. Später wird gemeinsam in der Gruppe geübt und bei ausreichend Fleiß steht schon bald der erste Auftritt mit der Band an. Den Unterricht der Beginner übernehmen fortgeschrittene Musiker. Und dieses Konzept geht auf, denn in diesem Jahr besteht die Band 30 Jahre.
Alle Interessierten melden sich bei der musikalischen Leitung Bianca Beutnagel, um einen Übungstermin zu vereinbaren.
?? Sie ist zu erreichen per E-Mail an: manager@owltownband.de oder Tel. 05171/3550.
Hintergrund zu Pipe and Drum Bands
Die Pipe and Drum Bands haben ihren Ursprung beim Militär. Diese Herkunft ist auch heute noch erkennbar. Die Musiker tragen bei Auftritten Uniformen und spielen Märsche. Die bekannteste Form sind die Schottischen und Irischen Pipebands, die sich aus der Great Highland Bagpipe (Dudelsack) und Side-, Tenor- und Bass-Trommeln zusammensetzen. Die Band folgt den Anweisungen des Pipe-Majors. Auf Auftritten oder bei Paraden folgt die Band allerdings dem Drum-Major, der mit einem Tambourstab vorangeht. Die Bands treten auch bei Wettbewerben auf, bei denen verschiedene Grade erreicht werden können.