Peiner Kegler setzen auf Jugendarbeit
Die Jugendarbeit hat beim Peiner Kegler-Verein einen besonderen Stellenwert.

Peiner Kegler setzen auf Jugendarbeit

Von Tanja Hoffmann
Peine. In vielen Köpfen fristet das Kegeln ein Randgruppendasein, oft wird es als Kneipensport abgetan. Die Mitglieder des Peiner Kegler-Vereins wissen, dass das nicht so ist. Denn jeden Samstag tummeln sich zum Beispiel etwa 30 Kinder und Jugendliche auf den Bahnen im Keglerheim des Vereins, um zu toben und die richtige Kegeltechnik zu erlernen.

„Wenn sie sich müde gekegelt haben, wird geflippert, Tischtennis gespielt, gemalt, gebastelt und herumgeflaxt, bis der Kegel­ehrgeiz sie wieder packt“, schildert Gabi Beckmann. Mit Leidenschaft vermittelt sie gemeinsam mit einigen Helfern jedes Wochenende aufs Neue ihr Wissen und Können an den Nachwuchs. Sechs bis 18 Jahre sind die jungen Kegler alt. Aus Erfahrung weiß Beckmann, dass es nicht immer einfach ist, alle zu bändigen. „Es gibt auch extreme Kinder, die besondere Zuwendung und Aufmerksamkeit benötigen. Meistens ist der Bär los, man muss auch schon einmal zügeln und bremsen. Aber es macht mir wirklich viel Spaß. Vor allem, wenn ich die Begeisterung der Kinder sehe und sich erste sportlicher Erfolge einstellen“, schildert die dynamische Frau.

Neben dem Kegeln stehen altersgerechte Spiele, Sport, Basteln, Feiern und Ausflüge auf dem Plan der Trainingsstunden. Disziplin und Technik spielen natürlich auch eine Rolle, aber dennoch dürfen die Kinder Kind sein und Spaß haben. Das ist vor allem auch wichtig für alle besonderen Kinder, die im Peiner Kegler-Verein willkommen und gern gesehen sind. „Kegeln ist eine Sportart, die auch Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung ausüben können. Das wissen viele nicht“, wirbt Gabi Beckmann. Für Rollstuhlfahrer sei Kegeln eine gut geeignete Sportart. Denn die Kugel kann man auch vom „Rolli“ aus in Bewegung setzen. Im Bedarfsfall kann eine Begleitperson dabei helfen, Schwung zu holen. „Es gibt keine Bedingungen, es kann tatsächlich jeder bis ins hohe Alter kegeln. Es gibt sogar Gehörlose, die am Punktspielbetrieb teilnehmen.“

Die Jugendarbeit liegt dem Verein besonders am Herzen, vor allem in Hinblick auf die personelle Zukunft. „Die Mitgliedzahlen der Senioren vergrößern sich stetig. Daher sind wir bemüht, auch Kinder und Jugendliche für den Sport zu begeistern.“ Dass das nicht immer einfach sei, gibt Gabi Beckmann zu. Denn Kegeln habe schließlich so gar nichts gemein mit den Mode-Sportarten oder den Möglichkeiten von Internet und Handy. Mit den Jugendlichen wird deshalb sehr sorgsam umgegangen und sie erfahren schon früh, dass sie ein wichtiger Teil der Mannschaften und auch des Vereins sind. „Ist ein Spieler 14 Jahre alt, rückt er sofort in eine Punktspielmannschaft auf. Nur so kann man Jugendliche auf Jahre halten und langsam in Vorstände und verantwortungsvolle Bereiche einarbeiten.“

Kegeln ist eine Sportart, die von der Kreisklasse bis zur Bundesliga gespielt wird. Wie bei anderen Sportarten auch treten Kinder und Jugendliche gegen Gleichaltrige an, es folgen die Junioren- und Senioren-Klassen. „Der Spieler bringt eine Kugel von einer Kegelbahn aus in Schwung. Ziel ist es, mit einem Wurf so viele Kegel  wie möglich umzuwerfen. Die neun Kegel sind gleichmäßig rautenförmig angeordnet. Acht der Kegel haben einheitliche Maße, der Neunte Kegel ist drei Zentimeter höher und wird der König genannt.“, so Beckmann. Und damit auch die ganz kleinen Kegler zum Zuge kommen, gibt es ganz kleine Kugeln – mit nur 12 Zentimetern Durchmesser.

❱❱ www.peiner-kegler-verein.de