Peiner Landwirte engagieren sich für den Trinkwasserschutz
Kürzlich hat die Kooperation Wehnsen für die beteiligten Landwirte eine Beratung zum Thema optimale Einstellung von Düngestreuern angeboten.

Peiner Landwirte engagieren sich für den Trinkwasserschutz

Eickenrode. 70 Landwirte haben sich in der Kooperation Wehnsen mit dem Wasserverband Peine zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für den Trinkwasserschutz zu engagieren. Ziel ist die Vermeidung von Einträgen aus der Landwirtschaft ins Grundwasser.

Aus Wehnsen stammt das Trinkwasser für einen Teil des Landkreises Peine, das aus dem Grundwasser gefördert wird. Deshalb befindet sich dort auch ein 2.601 Hektar großes Wasserschutzgebiet. Um dieses vor Einträgen aus der Landwirtschaft zu schützen, arbeiten Landwirte und Wasserversorger seit 1993 in der Kooperation Wehnsen zusammen.
Im Zentrum des derzeitigen auf fünf Jahre ausgelegten Schutzkonzeptes (2015 bis 2019) steht die Vermeidung von erhöhten Nähr- und Schadstoffeinträgen, etwa Nitrat und Pflanzenschutzmittel. „Wir konnten die oberflächennahe Nitratkonzentration stabilisieren – wenn auch auf einem hohen Wert aus Sicht des Wasserversorgers“, sagt Sandra Ramdohr, Sprecherin des Wasserverbandes. 2017 lag diese bei 112 Milligramm je Liter. Eingestuft ist das Wasserschutzgebiet Wehnsen in der Kategorie C – Sanierung erforderlich. Ursache dafür sei wohl auch die besondere Situation im Wasserschutzgebiet Wehnsen.
So findet sich dort ein hoher Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen mit flächendeckendem Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz. Hinzu komme eine Zunahme des Maisanbaus infolge der Biogasanlagen.
Im Zuge des Schutzkonzeptes erhalten die beteiligten Landwirte eine Gewässerschutzberatung, etwa in Form von Düngeempfehlungen. Darüber hinaus werden freiwillige Vereinbarungen wie Bodenruhe und Zwischenfruchtanbau getroffen. Die Kosten für den Mehraufwand bekommen die Landwirte aus EU-Mitteln erstattet, indirekt zahlen auch die Trinkwasserkunden über die Wasserentnahmegebühr dafür mit.
Die Kooperation werde gut angenommen, dennoch sei noch Spielraum nach oben, sagt Sprecherin Rahmdohr. Im Jahr 2016 waren nach Auskunft des Wasserverbands 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Wasserschutzgebiet Wehnsen mit vorbeugenden Trinkwasserschutz-Maßnahmen belegt.