Stedum in Kreis Peine: Handgranate im Müll
Hohenhameln-Stedum. Joghurtbecher – zum PET. Alte Zeitung – ins Altpapier. Und wohin mit der Handgranate? Was wie ein verfrühter, geschmackloser Aprilscherz klingt, ist im Abfallentsorgungszentrum Hohenhameln in Stedum bei Sortierarbeiten tatsächlich passiert: Eine Handgranate lag zwischen Altpapier im blauen Sack. Wie sich inzwischen herausstellte, war die Kriegswaffe aber ungefährlich.
Am Dienstagmorgen, gegen 7.10 Uhr, entdeckte ein Mitarbeiter bei Sortierarbeiten im Bereich der Wertstoffannahme das explosive Stück. Die alarmierte Polizei sperrte die Fundstelle ab, die Handgranate wurde in einem Container gesichert und bis zum Eintreffen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes dort gelagert. Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen handelt es sich um eine Splitterhandgranate russischer Herkunft. Wie diese zum Fundort gelangte und wo sie ursprünglich herkommt, ist bisher nicht bekannt. Die Polizei hatte Ermittlungen aufgenommen und ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz eingeleitet. Nachdem das Bundeskriminalamt (BKA) feststellte, dass die Granate weder Sprengstoff noch Zünder aufwies, konnte die Polizei die Ermittlungen wieder einstellen. Andernfalls hätten die Ordnungshüter vor einer Sisyphos-Aufgabe gestanden, wie Polizeisprecher Peter Rathai erleichtert erklärt: „Wir hätten erst klären müssen, auf welcher Tour die blauen Säcke in den Abfall geraten sind. Erst dann hätten wir den Ort einkreisen können, an dem die Granate auf den Müllwagen gekommen ist.“
Auch wenn die Waffe harmlos war, ermahnt Rathai: „Eigentlich handelt es sich nur um Schrott, der jedoch nicht ins Altpapier gehört.“ Denn auch kurz vor Ostern möchte niemand solch ein Ei gelegt bekommen.