Studie: Mehr Wohneigentum im Kreis Peine möglich
Im Peiner Stadtgebiet kann die Wohneigentumsquote deutlich gesteigert werden. Das ist das Ergebnis der Modellrechnung des Pestel-Instituts.

Studie: Mehr Wohneigentum im Kreis Peine möglich

Kreis Peine. Vom Eigenheim bis zur Eigentumswohnung: Im Landkreis Peine könnten mehr Menschen in einem Zuhause wohnen, das ihnen auch selbst gehört – allerdings nur mit staatlicher Förderung. Das zeigt in dieser Woche veröffentlichte Modellrechnung des Pestel-Institutes aus Hannover, bei der es darum geht, die Chancen für Mieter zu ermitteln, Wohnungseigentümern zu werden.

Demnach könne die Wohneigentumsquote im Peiner Stadtgebiet von derzeit 54 Prozent deutlich gesteigert werden. Zum Vergleich: Im übrigen Landkreis liegt die Eigentumsquote bei 70 Prozent. Das Pestel-Institut hat in seinem „Wohnungskauf-Check“ für Peine auf der Grundlage aktueller Immobilienpreise berechnet, wer sich als Mieter künftig ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung leisten kann.
Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Staat die Interessenten dabei durch ein Programm mit langfristigen Krediten über die KfW-Förderbank unterstütze und ihnen Sicherheit bei den Zinsen gebe – anders als Kreditinstitute, die in der Regel keine Niedrigzinsen auf Dauer bieten.
Weitere Bedingung: Das Land soll für einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer sorgen. Diese Forderungen unterstützt die Initiative „Wohn-Perspektive Eigentum“, die das Pestel-Institut mit der Regio-Analyse beauftragt hat.
Als konkretes Beispiel führt das Institut den Kauf eines Reihenhauses mit 100 Quadratmetern Wohnfläche in mittlerer Lage mit guter Bausubstanz an. Ein solches koste in Peine nach dem aktuellen Immobilien-Preisspiegel rund 105. 000 Euro. Dazu kämen noch einmal etwa 12. 500 Euro an Kosten, die beim Kauf anfallen, zum Beispiel die Grunderwerbsteuer, Gebühren und Honorare für Notar, Makler, Banken und Berater.
„Würde der Staat über 30 Jahre hinweg einen Kredit zum festen Zinssatz von 1,5 Prozent anbieten, wäre vielen in Peine geholfen, die sich eine Immobilie anschaffen wollen, um selbst darin zu wohnen. Denn die eigenen vier Wände stehen immer noch ganz oben auf der Wunschliste der Menschen“, sagt Matthias Günther. Der Leiter des Pestel-Institutes spricht hierbei von einer „angemessenen und notwendigen Wohneigentumsförderung durch den Staat“.
Auf dieser Grundlage würde einem Haushalt in Peine ein Netto-Einkommen von 1.410 Euro pro Monat reichen, um sich das Reihenhaus anzuschaffen. Und das bei einem Eigenkapital von 20 Prozent – also einem „Immobilien-Startkapital“ von rund 23. 500 Euro, rechnet das Pestel-Institut vor.