Wo sind die Steinewerfer? Nach Anschlägen 1.000 Euro Belohnung

PEINE (jg), Ein Thema beherrschte seit Tagen die Schlagzeilen der Zeitungen. Der Terror von rechts hat Politiker und Ordnungshüter gleichermaßen aufgeschreckt. Neben den Morden des Zwickauer  Neonazitrios sind dabei auch die Bilder von zerprungenen Schaufensterscheiben und Hakenkreuz-Ritzereien in Peine als Beleg für Naziumtriebe zum Teil auch in Presse und Fernsehen bunesweit zu sehen gewesen. Gezeigt wurde aber auch die Betroffenheit der Menschen in Peine und die große Bewegung gegen Rechts, die die Anschläge ausgelöst haben.
Der Ausgangspunkt dazu: In der Nacht zu Montag wurden Anschläge auf vier türkische Geschäfte verübt. Peines Bürgermeister setzte daraufhin eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro aus.

Polizei hofft auf Hinweise

Die Polizei stockte ihr Personal in Peine auf, hat aber noch keine konkreten Hinweise auf die Täter. „Wir suchen Zeugen, die Hinweise auf die rechten Täter geben können, die in der Nacht zu Montag die Geschäfte beschädigt haben,“ sagte Polizeipressesprecherin Natascha Aust am Dienstag.

Es werde in alle Richtungen ermittelt, sagte Aust weiter. Die Polizei gehe jedoch davon aus, dass es keine festen Neonazigruppen in Peine gibt und auch kein rechtsradikales Netzwerk. Hinweise zu den Tätern nimmt die Peiner Polizei unter Telefon 05171/9990 entgegen.

Große Demo gegen Rechts

Die Betroffenheit über die Taten in Peine ist groß. Dies zeigt sich auch bei der spontan organisierten Demonstration gegen Rechts am Donnerstag. Rund 1.000 Menschen gingen in einem beeindruckenden Schweigemarsch durch die Peiner City. Auf der Strecke lagen alle vier Geschäfte, denen die Anschläge in der Montagnacht gegolten hatten.
Von der großen Teilnahme und den vielen Freundschaftsbekundungen hat sich auch die Türkischstämmige Gemeide in Peine beindruckt getzeigt.