100 Jahre: AWO feiert ihr Jubiläum am Salzgittersee
SZ-Lebenstedt. Unter dem Motto 100 Jahre AWO – Erfahrung für die Zukunft – ist die Arbeiterweohlfahrt in Salzgitter in das Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen gestartet. Sie zählt damit zu den ältesten Wohlfahrtsverbänden in Deutschland.
Sigmar Gabriel, ehemaliger Bundesminister und Vizekanzler aus unserer Region, eröffnete nach der Begrüßung durch Kreisvorsitzende Christa Scholz die Reden zu den AWO -Grundwerten Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit. Der AWO-Kreisverband hatte ihn und vier weitere Gastredner gebeten, kurz zu jeweils einem dieser Grundwerte zu sprechen. Nach Gabriel folgten Oberbürgermeister Frank Klingebiel, die Schauspielerin und Sängerin Gisa Flake, die Wolfenbütteler Landrätin Christiana Steinbrügge und die ehemalige Bundesministerin und Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth. Die Moderation übernahm AWO-Bundespräsident Wilhelm Schmidt. Die Idee, die prominenten Gäste um thematische Reden zu bitten, ging auf: Statt sich wiederholender Dankesworte hörten die knapp 100 Gäste spannende Beiträge mit einerseits geschichtlichen Rückbetrachtungen, aber auch aktuellen Bezügen.
So unterschiedlich die Herangehensweisen waren, schließlich konnten die Gäste aus Salzgitter und Wolfenbüttel aber doch einen roten Faden zwischen den Reden ausmachen: Die Werte hängen zusammen, der eine lässt sich kaum ohne den anderen vorstellen. Und ihre Verwirklichung erfordert eine Haltung, die ebenfalls in allen Beiträgen deutlich wurde: es geht nicht ohne ein gemeinsames Eintreten für Werte über alle Partei- Generationen und Geschlechtergrenzen hinweg.
Die AWO insgesamt und der Kreisverband wurden als geschätzte Partner auf diesem Weg gewürdigt. Im stimmungsvollen Ambiente tauschten sich die Gäste im Anschluss noch angeregt aus.
In der AWO haben sich Frauen und Männer als Mitglieder und als ehren- und hauptamtlich Tätige zusammengefunden, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und um den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Im Dezember 1919 bekam die Reichstagsabgeordnete Marie Juchacz im Reichsausschuss der SPD den Auftrag, die AWO ins Leben zu rufen. Daraufhin wurde auch in Braunschweig bereits 1920 ein Ortsausschuss der AWO gegründet.
Heute ist die AWO zwischen Harz und Heide Träger von rund 80 Einrichtungen und Diensten, in denen etwa 3.500 hauptberufliche Mitarbeiter tätig sind. In über 80 Ortsvereinen haben sich 7.000 Mitglieder zusammengeschlossen.