Foto-AG Selektion zeigt Vergängliches in Salzgitter
SZ-Bad. Vergehen ist nach Aussage des neuen VHS-Fachbereichsleiters für Kultur und Gestalten, Frank Dörner, das Aufhören einer Gegebenheit, sei es ein Wesen, Ding oder Zustand, die damit zu ihrem Ende gelangt und nicht mehr existiert. Er begrüßte zur Eröffnung der Fotoausstellung „Vergänglichkeit“ der Foto-AG Selektion die elf Fotokünstler und gut 60 Gäste im Kniestedter Herrenhaus.
Alle Fotografen seien mit der Kamera wochenlang unterwegs gewesen, um dem Vergänglichen nachzuspüren. Herausgekommen seien die 31 Bilder, so Dörner. Der Fachbereichsleiter bemühte die christlich-jüdische Vorstellung von Vergänglichem, den der Begriff Vanitas umfassend beschreibt und schlug einen Bogen bis in die Neuzeit.
In der Alltagswelt begegne man Vergänglichkeit auf Schritt und Tritt. So bestünden Fabriken aus vergänglichem Material, das in 50 oder 100 Jahren an die Natur zurückfalle. Im Gegensatz zu Deutschland, wo solche modernen Ruinen als Symbol des Scheiterns schnell beseitigt werden, ließ man sie in anderen Ländern am Mittelmeer oder in den USA stehen. Dörner: „Die Menge der Ruinen steigt weltweit, auch das künstlerische Interesse daran, besonders aber in der Fotografie. “
AG-Leiter Zoran Crnadak lobte seine Kursteilnehmer und die Vielzahl der Interpretationsvariationen, die in den Bildern zu finden sind. „Die ausgestellten Fotografien zeigen eine große Spannbreite vom Dokumentarischen bis zum Experimentellen, von der klassischen Schwarzweißfotografie bis zur bearbeiteten Farbaufnahme mit schrillen Farben, von gestochen scharfen Details bis hin zu Bildern, die bewusst nebulös bleiben.“, Der Betrachter sieht Detailaufnahmen von alten Häusern, zerfallende Eisenbahn-Waggons, faulender Baumrinde oder einem wieder entdeckten alten vom Rost zerfressenen Bus.
Die Ausstellung ist im Kniestedter Herrenhaus an der Braunschweiger Straße an folgenden Tagen zu sehen: montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie dienstags, mittwochs und donnerstags von 14 bis 18 Uhr.