Die Polizei Salzgitter stellt die Verkehrsstatistik für 2015 vor
SZ-Lebenstedt. Mit drei Verkehrstoten in 2015 liegt die Stadt Salzgitter auf dem zweitniedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Zwar hat es im vergangenen Jahr auf den Straßen im Stadtgebiet öfter gekracht als noch 2014, dafür aber nicht so folgenschwer.
Die Zahl der Schwerverletzten hat 2015 abgenommen und das sogar entgegen dem Landes- und Bundestrend. Außer den tödlichen Unfällen eines Fußgängers, eines Auto- sowie Motorradfahrers wurden bei 347 Unfällen insgesamt 457 Menschen verletzt, 28 weniger als noch im Jahr zuvor. 72 Personen erlitten dabei schwere Verletzungen und mussten im Krankenhaus stationär behandelt werden, 2014 waren es dagegen noch 104.
Bei der Gesamtzahl ist aber ein Anstieg zu verzeichnen: 4,3 Prozent mehr Unfälle gab es 2015 – insgesamt waren es 2768. Dem Leiter der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel, Wilfried Berg, bereitet eines dabei besonders Sorge: „Mehr als 45 Prozent der Getöteten und Schwerverletzten gehören zu den Risikogruppen Kinder, junge Erwachsene und Senioren.“
So waren von den fünf schwer verletzten Kindern im vergangen Jahr vier als Fußgänger und eines als Radfahrer unterwegs. Drei hätten unaufmerksam die Fahrbahn betreten. „Vor allem die Einstellung von Kindern und Eltern zum Straßenverkehr beurteile ich kritisch“, so der Polizei-Chef. „Hier sind eindeutig die Eltern als Vorbilder zum verkehrsgerechten Verhalten gefordert.“ Denn festzustellen war immer wieder, dass weder Kinder noch Erziehungsberechtigte „die Erforderlichkeit von Ausrüstungs- und Verhaltensvorschriften bei Fahrrädern einsehen wollten“.
Auch die Diskussion der besseren Autofahrer bleibt bestehen. „Die Jungen schimpfen auf die Alten und die Alten auf die Jungen“, sagt Frank Steinke, Sachbearbeiter Verkehr. „Beide haben recht. Während die jüngeren Fahrer durch schnelles und risikoreiches Fahren, mangelnde Erfahrung, Selbstüberschätzung oder Alkohol am Steuer auffallen, übersehen die älteren Verkehrsteilnehmern bei Vorfahrtssituationen andere Autos oder nehmen Personen auf der Fahrbahn zu spät oder gar nicht erst wahr, bis es zum Zusammenstoß kommt“, berichtete Stanke. So will die Polizei weiterhin das Augenmerk ihrer Präventionsarbeit mit Stadt, Verkehrswacht und anderen Trägern auf die besonders gefährdeten Personengruppen legen. „Dafür gehen wir in Kitas, Grundschulen, Ausbildungsbetriebe und Fahrschulen“, sagt Berg.
Eine stärkere Überwachung der Verkehrsteilnehmer soll es ebenfalls geben. Dabei betont der Polizeidirektor Berg: „Unfälle ereignen sich nicht, sondern sie werden verursacht. Viele Verhaltensweisen lassen sich aber nur über Sanktionen verändern.“