40 Jahre Grüne: In Salzgitter wird gefeiert
SZ-Lebenstedt. Den 40. Gründungstag ihrer Partei hat Salzgitters Kreisverband der Grünen groß gefiert. Sie beleuchteten in der Begegnungsstätte Brücke den Weg von der Öko-Bewegung zu einer etablierten politischen Kraft in Deutschland.
Für den Rückblick hatten sie einen prominenten Gast eingeladen: Landtagsabgeordneter Stefan Wenzel, der schon als Niedersächsischer Umeltminister in Amt und Würden war. „Die Einladung hat mich sehr gefreut. Salzgitter war einer der ersten Kreisverbände der Grünen in Deutschland“, sagt er im Gespräch mit hallo Salzgitter. Durch den umstrittenen Schacht Konrad ist die Stadt schon lange bundesweit im Fokus und damit auch ihm gut vertraut. Stefan Wenzel: „Die kommunalen Aktivitäten der Grünen waren hier immer sehr wichtig.“
Er erinnert an die Anfänge, als die Grünen aus Bürgerinitiativen zusammenfanden, die gegen die Atomkraft waren. Die atomare Bedrohung und das Thema Atomwaffen habe auch ihn als Jugendlichen geprägt. Er sei heute froh, dass Deutschland aus der Atomenergie ausgestiegen sei. „Wir können mit Strom aus Sonne, Wind und Wasser die ganze Welt versorgen.“ Das sei ein bewegender Gedanke.
Den Blick nach vorne richtete Marcel Bürger, Vorsitzender der grünen Fraktion im Stadtrat. Er widmete sich der industriellen Transformation, in der sich die Unternehmen ökologisch und ökonomisch anpassen müssten. „Dazu könnte ein Wasserstroffzentrum in Salzgitter ein guter Weg sein.“ Er sei froh, dass alle Parteien an diesem Punkt zusammenarbeiten und auch gegen die rechtsradikalen Strömungen in der Stadt.
Marcel Bürger widmete sich in seiner Rede den Aufgaben, die aus Sicht der Grünen wichtig und mitunter auch kritisch sind. Er nannte als Beispiel den geplanten Kauf von Wohnungen oder die Investitionen in Schulen und Kindergärten. Er sprach auch die Kinderarmut an, in manchen Stadtteilen seien bis zu 86 Prozent betroffen. Die Stadt müsse aktiv werden, Integration könne nur durch Begegnungen funktionieren. Sein Appell: „Wir müssen verhindern, dass Kinder nichts zu essen haben und deshalb klauen gehen.“