500 Jahre: Salzgitter feiert die Reformation
Salzgitter. Mit einem Symposium über „Die Reformation im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel im 16. Jahrhundert“ vom 17. bis 19. Februar wird in Salzgitter eine Serie von Veranstaltungen zum 500. Jahr der Reformation eröffnet. Ein Arbeitskreis aus den beiden Propsteien Salzgitter-Bad und -Lebenstedt, Geschichtsverein, Musiktage und dem Fachdienst Kultur der Stadt hat das Programm im Zusammenwirken mit vielen anderen Akteuren zusammengestellt.
Eröffnet wird das Symposium am Freitag, 17. Februar, um 19 Uhr in der St.-Andreas-Kirche in Lebenstedt. Seine Fortsetzung findet es am Samstag, 18. Februar, von 9.45 bis circa 17 Uhr in der Kulturscheune. Zu der Veranstaltung haben zahlreiche namhafte Referenten ihr Kommen zugesagt. Den Abschluss bildet am Sonntag, 19. Februar, um 11 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Lebenstedt.
In den folgenden Wochen und Monaten bis Oktober finden in einzelnen Stadtteilen Vorträge von Ortsheimatpflegern oder den örtlichen Pfarrern zum Thema Reformation statt. Unter dem Mottolied „Ein feste Burg ist unser Gott“ vereinen sich vier Organisten in vier Orgelkonzerten der Ringelheimer Orgeltage. Alle werden sich mit dem Leitmotiv auseinandersetzen und interpretieren. Die Konzerte finden traditionell an jedem Mai-Sonntag ab 18 Uhr in der Klosterkirche St. Abdon und Sennen in Ringelheim statt.
Darüber hinaus veranstaltet der Fachdienst Kultur zwei Lesungen. Erstes Angebot ist am Sonntag, 7. Mai, um 15.30 Uhr in der Kniestedter Kirche eine Lesung für Kinder und Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr. Maja Nielsen liest aus ihrem Buch „Martin Luther. Glaube versetzt Berge“. Und am Donnerstag, 18. Mai, präsentiert ebenfalls in der Kniestedter Kirche ab 19.30 Uhr Tillmann Bendikowski sein Werk „Der deutsche Glaubenskrieg“.
500 Jahre wird es am 31. Oktober 2017 her sein, dass Martin Luther seine in lateinischer Sprache verfassten Thesen gegen den Ablasshandel an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Dies löste tiefgreifende Reformen der Kirche in großen Teilen Deutschlands und Europas, aber auch bürgerkriegsähnliche Unruhen und Kriege aus. Der 30-jährige Krieg von 1618 bis 1648 wirkte tief und lange in die deutsche Geschichte hinein.
Die Stadt Braunschweig als das Zentrum der Region ging 1528 unter dem Einfluss von Johannes Bugenhagen zur Reformation über, allerdings während der Regentschaft von Herzog Heinrich dem Jüngeren, einem entschiedenen Anhänger der katholischen Kirche. Er wurde erst 1542 durch Truppen des Schmalkaldischen Bundes vertrieben, die die Reformation erstmals im Fürstentum durchsetzte. 1547 kehrte Heinrich der Jüngere noch einmal zurück und ordnete eine Rückkehr zum katholischen Ritus der Kirche an. Sein Sohn Herzog Julius (1568 bis 1589) war jedoch ein begeisterter Anhänger der lutherischen Lehre.