68-jähriger Mann schießt in Salzgitter auf ein Mädchen
Thiede. Ein schweres Unglück überschattete die Silvesternacht in Salzgitter. Ein 68-jähriger Mann hat gestanden, in Thiede ein zwölfjähriges Mädchen mit einem Schuss aus einer Pistole schwer verletzt zu haben. Das Ereignis sorgte bundesweit für Schlagzeilen.
Warum der Mann erst aus einem Lokal heraus und dann auf dem Bürgersteig mit scharfer Munition herumballerte, ist bislang ungeklärt. Sicher ist nur, dass er dabei die Schülerin von hinten traf, die sich auf der Staße die Knallerei ansehen wollte. Das Projektil durchdrang ihren Körper unterhalb der linken Schulter, das Mädchen wurde notoperiert und ist mittlerweile außer Lebensgefahr.
Dass sie gerettet werden konnte, ist auch einem Nachbarn zu verdanken. Dieser hatte das Feuerwerk am Fenster verfolgt und auch die Schreie des Mädchens gehört. Erst dachte er an das übliche Gebrüll zum Jahreswechsel, erkannte dann aber den Ernst der Lage, ging nach unten und sah das Blut. Erst im Krankenhaus wurde deutlich, dass es sich um eine Schussverletzung handelte. Die alarmierte Polizei, die den Tatort genau absuchte und mehrere Einschusslöcher an der Hauswand sowie Patronenhülsen fand, nahm zunächst drei Männer fest. Der 68-jährige türkische Verdächtige gestand die Tat, er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig führt die „Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts“. Nach ihren Erkenntnissen soll der Mann die Waffe ohne entsprechende Waffenschein besessen haben, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. In der ersten Vernehmung habe der Beschuldigte die Schüsse eingeräumt. „Die Hintergründe und denkbaren Motive müssen jedoch die weiteren Ermittlungen ergeben“, so Sascha Rüegg, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es gebe gegenwärtig keine Hinweise auf Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen zwischen den Beteiligten.