800 zeigen in Salzgitter ihre Solidarität mit Kobane

800 zeigen in Salzgitter ihre Solidarität mit Kobane

Für mehr Menschlichkeit und Solidarität mit den Einwohnern der nordsyrischen Grenzstadt Kobane sind gut 800 Menschen in Salzgitter auf die Straße gegangen. Sie folgten damit einem Aufruf der IG Metall, die zur Kundgebung auf den Monumentplatz eingeladen hatte.

Free Kobane: Gut 800 Teilnehmer kamen zur Solidaritätskundgebung auf den Platz am Monument.

Hauptredner war der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter-Peine, Wolfgang Räschke, der sich über die hohe Zahl an Teilnehmern freute. Mit so vielen Menschen hätte er nicht gerechnet. Ihn erfülle Trauer um die Opfer der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) und Wut über das Versagen der internationalen Staatengemeinschaft, sagte Räschke.
Im Namen der IG Metall forderte er die Vereinten Nationen auf, Maßnahmen zum Schutz von Kobane zu beschließen. Die Grenze müsse für Nothilfe geöffnet, den IS-Mitgliedern der Übertritt aber verwehrt werden. Auch die Öl- und Waffengeschäfte gelte es zu unterbinden, so Räschke. Angriffe gegen die IS dürften allerdings nur mit UN-Mandat erfolgen.
Mit seiner Wut über den Krieg und die Reaktion der westlichen Staaten  steht er nicht allein, viele junge Menschen versammelten sich rund um das Denkmal.  „So darf es nicht weitergehen“, sagt Damla Cakir aus dem Ortsjugendausschuss der IG Metall und Auszubildende bei VW. Die Welt müsse endlich aufstehen. „Wir in Salzgitter wollen den ersten Schritt machen.“ Auch für Cengiz Kaya, Jugendvertreter bei der Salzgitter AG, ist es an der Zeit, dass die Menschen auf die schrecklichen Geschehnisse reagieren.
Die Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig (Die Linke) berichtete von ihrer Reise an die türkisch-syrische Grenze und über ihre Eindrücke aus den Lagern am Rande des Kampfgebietes. Sie machte deutlich, wie wichtig die Unterstützung der Flüchtlinge ist, aber auch für die demokratischen Autonomiebewegungen in Syrien und der Türkei. „Es besteht eine Hoffnung für die demokratische Entwicklung in der Region.“