ADFC in Salzgitter startet Umfrage zu den Schutzstreifen
Mehr Sicherheit für Radfahrer oder nicht? Der ADFC in Salzgitter startet eine Umfrage. Foto: Polizei

ADFC in Salzgitter startet Umfrage zu den Schutzstreifen

Salzgitter. Wie sicher sind Schutzstreifen und wie gut werden sie genutzt? Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) will in den nächsten Wochen die Bürger zur ihren Erfahrungen befragen.

„Autofahrer und Radfahrer müssen lernen, sich die Straße zu teilen“, heißt es in einer
adfc-Mitteilung. Fahrräder seien Fahrzeuge genauso wie Autos und „gleichberechtigt“, verweist der Verein auf die Regelungen in der Straßenverkehrsordnung. „Das gilt auch dann, wenn innerorts baulich getrennte Radwege vorhanden sind.“ Dann habe der Radfahrer in der Regel die Wahl, wo er fährt. Die meisten fühlen sich auf dem Radweg sicherer und würden gar nicht auf die Idee kommen, den Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn nebenan unnötig zu behindern.
Aber es gibt gute Gründe, dennoch die Fahrbahn auszuwählen. Der ADFC nennt „katastrophale bauliche Zustände“, eingeengte Radwege durch parkende Autos oder Container, die ein Überholen auf dem Radweg unmöglich machen. Das sind Gründe, die Autofahrer oft nicht erkennen können“, fordert der ADFC mehr Verständnis füreinander und gegenseitige Rücksichtnahme bei der gemeinsamen Nutzung der Fahrbahn.
Eine eigens für den Radfahrer am Straßenrand geschaffene Schutzzone – bezeichnet als Schutzstreifen – muss dagegen befahren werden, um mehr Sicherheit zu bieten. Die Autofahrer hätten den Radler stärker im Blick und dürften nur ausnahmsweise den Schutzstreifen nutzen.
Dennoch findet die Reglung nicht nur Applaus. Für Heinz Motruk, Vorsitzender des ADFC in Salzgitter, hat der Schutzstreifen in Lebenstedt im Schäferkamp oder in der Feldstraße sein Ziel verfehlt. Sicherheitsabstände beim Begegnungsverkehr können wegen der parkenden Autos auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite nicht eingehalten werden. Der Schutzstreifen werde regelmäßig benutzt, beim Überholen der Radfahrer wird oft der Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Meter zum Radfahrer nicht eingehalten, sodass sich dieser bedrängt fühlen muss.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass Radfahrer auf dem beidseitigen Schutzstreifen in Salzgitter-Bad in der Friedrich-Ebert-Straße sicherer unterwegs sind.“ Ob das so ist, möchte Heinz Motruk im Rahmen einer Bürgerbefragung ermitteln lassen. Er bittet alle Radler, die auf Straßenzügen mit Schutzstreifen unterwegs sind, um eine kurze Stellungnahme.
Nach Abschluss der Aktion am 30. September will der ADFC die Auswertungsergebnisse den Fraktionen im Stadtrat und der Stadtverwaltung vorgelegen – selbstverständlich anonym. Nach einem Jahr Probezeit für die Schutzstreifen auf der Friedrich-Ebert-Straße können die Politiker dann auch unter Berücksichtigung der Erfahrungen betroffener Bürger endgültig entscheiden, ob die Verkehrslösung sich verbessert hat oder der Schutzstreifen wieder entfernt werden sollte.

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