Alevitische Gemeinde in Salzgitter hungert gegen den Krieg
Sie zeigen ihr Gesicht gegen das Böse: Yüksel Erdemir, Vorsitzender der Alewitischen Gemeinde in Salzgitter, beteiligt sich wie Sehin Calishkan, Murat Yalcinkaya, Freride Aktas und Mahmut Es am Hungerstreik. Foto: rwe

Alevitische Gemeinde in Salzgitter hungert gegen den Krieg

SZ-Lebenstedt. Mit einem Hungerstreik will die Alevitische Gemeinde in Salzgitter auf den besorgniserregenden Zustand der Welt aufmerksam machen. „Dem Krieg ein Ende setzen. Kein zweites Syrien“ ist die dreitägige Aktion überschrieben.
„Wer ein Herz hat, kann die Augen vor dem Leid nicht verschließen“, sagt Yüksel Erdemir und streift sich ein weißes Leibchen über. „Wir zeigen ein Gesicht gegen das Böse“ steht in roten Buchstaben auf dem Stoff. Der Vorsitzende der 690 Mitglieder starken Gemeinschaft will mit anderen hungern, um auf die Tragödien in der Türkei, aber auch im Nahen Osten und der ganzen Welt aufmerksam zu machen. „Täglich sterben Menschen durch Krieg oder Polizeigewalt.“ Immer mehr müssten fliehen, stünden vor der Wahl, im Krieg oder auf der Flucht im Meer zu sterben.
Nicht nur Erdemir sorgt sich wegen der „schlimmen Nachrichten“ aus der Türkei. Der politische Islamismus nehme den Menschen den Lebensraum, die USA und die EU müssten eingreifen und vermitteln. Bei einem Fortgang der bürgerkriegsähnlichen Szenarien drohe das Land zum zweiten Syrien zu werden. „Wir möchten, dass kein weiteres Kind sterben und keine Mutter mehr weinen muss“, so Erdemir. Seine Gemeinde schließt sich damit einer bundesweiten Aktion an, die am Samstag, 27. Februar, um 14 Uhr in Berlin endet. Zum Abschluss des Hungerstreiks treffen sich dort Abordnungen aus ganz Deutschland.