Ausstellung im Rathaus Salzgitter zum Bürgerkrieg in Kolumbien
SZ-Lebenstedt. Eine Ausstellung über Schicksale von Menschen im kolumbianischen Bürgerkrieg ist derzeit im Atrium des Lebenstedter Rathauses zu sehen. „Basta ya! Kolumbiens Krieg und die Hoffnung der Menschen auf ein Ende der Gewalt“ lautet das Motto der Wanderausstellung und gibt den vergessenen Opfern des Konflikts in Kolumbien Gesicht und Stimme. Noch bis zum 27. April ist sie zu besuchen.
Die Ausstellung „Basta ya“ (zu Deutsch: Es reicht) wurde in Zusammenarbeit von Caritas International und Diakonie Katastrophenhilfe erstellt. Auf Klapptafeln sind Portrait-Fotografien von Konfliktopfern zu sehen, die ihre persönlichen Geschichten erzählen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Informationstafeln, die über die Hintergründe des kolumbianischen Bürgerkriegs und die Arbeit von Caritas International und Diakonie Katastrophenhilfe informieren.
Bei der Eröffnung erläuterte Andreas Janizki, Geschäftsführer vom Caritasverband Salzgitter, den Hintergrund der Ausstellung: „Damit soll auf einer der großen vergessenen Konflikte dieser Welt aufmerksam gemacht werden. Mit Kolumbien verbinden die meisten Karibikstrände, schöne Berglandschaften – aber keine humanitäre Katastrophe.“
Beleuchtet werden sollen insbesondere die Gründe der Fluchtbewegung: „Wenn wir uns nicht an die Ursachen machen, wird das Problem immer da sein. Die Konflikte müssen gelöst werden und Hilfe muss vor Ort organisiert werden.“ Der Bürgerkrieg forderte rund 250.000 Tote und mit sechs Millionen Binnenflüchtlingen hat es – nach Syrien – die weltweit höchste Zahl an intern Vertriebenen, berichtete Caritas-Mitarbeiterin, Andrea Edler, den rund 45 Besuchern im Rathaus.
Stadträtin Christa Frenzel begrüßte die Ausstellung, denn „Salzgitter ist eine Stadt, die immer viele Fremde aufgenommen und begrüßt hat.“
In den letzten zwei Jahren fanden rund 5.000 Vertriebene den Weg nach Salzgitter. Die Folgen des über 50 Jahre andauernden Bürgerkrieges in Kolumbien seien bis heute nicht abzusehen, so Frenzel weiter. „Frieden ist für die meisten von uns glücklicherweise selbstverständlich. Doch schaut man sich in der Welt um, ist Frieden heute leider keine Selbstverständlichkeit.“