Batteriewerk in Salzgitter wird größer
Die Zukunft bei VW: Im Herbst 2019 stellte der Konzern seine Pläne für die Batterieproduktion in Salzgitter vor, nun soll das Werk weitaus größer werden als anfangs gedacht. Foto: Rudolf Karliczek

Batteriewerk in Salzgitter wird größer

SZ-Watenstedt​. Volkswagen will die Kapazität seiner geplanten Batteriezellfabrik in Salzgitter noch einmal um die Hälfte aufstocken. Statt für die zunächst vorgesehenen 16 soll das Werk für bis zu 24 Gigawattstunden pro Jahr ausgelegt werden, verlautete aus Unternehmenskreisen. Dazu sei nach der ersten Stufe eine Erweiterung angedacht. Den Bauantrag werde man im März einreichen.

Die Wolfsburger wollen mit dem schwedischen Partner Northvolt eine Fertigung für Batteriezellen in insgesamt drei Linien aufbauen. Ziel der Fabrik ist auch, die hohe Abhängigkeit von Lieferanten aus Asien bei der Ausstattung von Elektroautos zu verringern. Anfang nächsten Jahres sollen die Arbeiten an dem Werk starten, der Produktionsanlauf in Salzgitter ist für den Jahresanfang 2024 geplant.

Auch aus diesem Grund hofft Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf eine Renaissance der Batterieproduktion in Deutschland. „Es besteht die Perspektive, dass in wenigen Jahren die Produktion von Batteriezellen, die wir in Deutschland und Europa schon seit langer Zeit verloren glaubten, an diesen Standort zurückkehrt“, sagte der CDU-Politiker in Kaiserslautern. Dort will Opel mit seiner Konzernmutter Peugeot von 2024 an Batteriezellen produzieren. Opel zufolge sollen rund 2 Milliarden Euro investiert werden. Rund 2000 Arbeitsplätze sind geplant.

„Hier in Kaiserslautern entsteht ein echtes Jahrhundertprojekt“, sagte Opel-Geschäftsführer Michael Lohscheller. Geplant sei, für rund eine halbe Million Autos jährlich Batteriezellen made in Kaiserslautern zu produzieren. Damit komme man auch dem Ziel näher, 25 bis 30 Prozent des globalen Bedarfs an Elektroautobatterien künftig in Europa herzustellen.

In Salzgitter ist man bereits einen Schritt weiter: Ende September hatte VW dort mit der Herstellung von Zellen für Prototypen begonnen. Diese Pilotlinie dient vor allem der weiteren technischen Abstimmung – die Erfahrungen sollen aber auch in das Großserien-Joint-Venture mit Northvolt einfließen. Bis zum Jahreswechsel 2023/2024 wird in Salzgitter mehr als eine Milliarde Euro investiert, mittelfristig sollen dort mehr als 1000 Jobs entstehen. Langfristig peile man konzernweit eine Batteriekapazität von 150 Gigawattstunden an, hatte es zur Eröffnung der Kleinserien-Linie im vergangenen Herbst geheißen.

Der Großteil der Beschäftigten am VW-Standort Salzgitter ist derzeit noch in der Produktion von Verbrennungsmotoren eingesetzt. Eigene Batteriezellen sind ein wichtiger Baustein in der Elektro-Offensive des Konzerns. Bis 2024 fließen insgesamt rund 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität, bei der Kernmarke VW Pkw sind es 11 Milliarden Euro.