Bei Alstom in Salzgitter brummt es nun drinnen und draußen
Bei Alstom in Salzgitter brummen nicht nur drinnen die Geschäfte, sondern bald auch draußen die Bagger. Das Unternehmen lässt auf seinem Gelände an der Linke-Hofmann-Busch-Straße für insgesamt 19 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum bauen. Das soll Anfang 2015 in Betrieb gehen.
Gleich zu sechst machten sich die Gastgeber und ihre Ehrengäste beim Spatenstich ans Werk. Die etwa 30.500 Qua-dratmeter große Halle entsteht auf einer mehr als sechs Hek-tar großen Brachfläche, auf der früher zu Kriegszeiten noch Produktionshallen standen.
Mit dem neuen Logistikzen-trum will Alstom deutlich die Kosten senken und die Qualität in den Abläufen steigern. Bisher sind die Bauteile auf acht Außenlager verteilt, was eine optimale Produktion erschwert. Künftig landen „die richtigen Mengen zur richtigen Zeit am Band“, meinte Jörg Nuttelmann, Standortleiter von Alstom in Salzgitter. Der Neubau sei ein Schlüsselbaustein für mehr Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit. „Wir sparen Miet- und Transportkosten“, sagte Nuttelmann, der sich explizit bei Logistik-Direktor Kurt Schingen bedankte. Ohne diesen wäre das Projekt „nicht geflogen“. Nun tut es das aber. Bis zu 80 Mitarbeiter sollen spätestens ab dem 1. Januar 2015 in der Halle arbeiten.
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel freute sich über den Neubau, wertete diesen als klares Bekenntnis zu Salzgitter und dem Werk. Alstom gehöre zu den „Big Five“, die Motor seien für den drittgrößten Industriestandort des Landes. „Unsere Stadt wird auch in Zukunft industriell geprägt sein“, versprach Klingebiel, „alles zu unternehmen“, um für die Unternehmen gute Voraussetzungen zu schaffen.
Allerdings baut Alstom nicht selber, sondern überlässt dies der Hamburger Immobilien-Entwickler Garbe Logistic AG, die als Investor auf dem Gelände einen multifunktionalen Komplex errichtet. Dieser wird für 15 Jahre an den Schienenfahrzeug-Hersteller vermietet, ließe sich danach im regionalen Branchen-Mix aber auch gut nachvermieten. „Mit Alstom gelingt uns eine interessante Investition am Technik- und Fahrzeugbaustandort Salzgitter“, so Vorstand Jan Dietrich Hempel. Die Stadt rücke zunehmend in den Fokus der Immobilienentwickler.
Hempel sprach denn auch von einem „besonderen Spatenstich“. An dieser Stelle lasse sich das Geld der Anleger mit einer guten Rendite-Erwartung und hohen Sicherheit verbauen. Die neue Halle, zu der noch ein etwa 22.000 Quadratmeter großes Außenlager gehört, ist multifunktional ausgelegt und verfügt über eine zentrale Krananlage, um schwere Fahrzeugteile umzuheben.
Beim gesamten Entscheidungsprozess war die Firma Logivest aus München als Berater involviert. Für deren Senior-Consultant Manfred Jenschke, war es eine komplexe Aufgabe, einerseits die Anforderungen von Alstom zu berücksichtigen und andererseits allgemeine Kriterien zu erfüllen, sollte die Immobilie eines Tages an einen fremden Betrieb vermietet werden.