Besonderer Tag am Hasenspring in Salzgitter-Bad
SZ-Bad. Der Mai naht und mit ihm die Walpurgisnacht. Dann wird der Hasenspring wieder zur Open-Air-Bühne. Auch der kommende Montag, 30. April, ist so ein besonderer Tag, nicht nur für 15 junge Schauspieler aus dem Gymnasium, sondern auch für die Zuschauer, wenn „Der kleine Tag“ auf der Freifläche der Waldgaststätte läuft.
Die Märchenbühne des Gymnasiums Salzgitter-Bad zeigt ab 16 Uhr das Kinderstück. Die mitwirkenden Schüler proben seit Januar für das Hörspiel-Musical von Rolf Zuckowski, Hans Niehaus und Wolfram Eicke, das sich um besondere Tage dreht.
Der Schulchor unter der Leitung Silke Grothes unterstützt die 15 Schauspieler. Regie übernimmt der Vereinsvorsitzende der Theatergruppe und Schulleiter Hans-Günter Gerhold, der sich seit mehr als 30 Jahren für das Schultheater begeistert: „Wir haben im Hasenspring immer einen besonders engen Kontakt zu unserem Publikum, da wir sehr dicht am Geschehen sind. Die zuschauenden Kinder fiebern jedes Mal besonders mit und können das fehlende Bühnenbild mit ihrer Phantasie gut ergänzen.“ Zum 15. Mal bildet der Hasenspring die Kulisse für eine märchenhafte Geschichte. Die Atmosphäre stimme hier einfach, so Hans-Günter Gerhold. Er hofft auf gutes Wetter. Der Eintritt ist frei.
Lena Springer ist schon jetzt aufgeregt. Die zehnjährige Schülerin hat am kommenden Montag ihren ersten Auftritt auf einer großen Bühne. „Ich liebe es Theater zu spielen.“ Die Gelegenheit hat sie jetzt. Lena spielt den Steinzeittag und das Geburtstagskind im Hörspiel-Musical „Der kleine Tag“.
Lena ist eine der 15 Schauspieler der Märchenbühne der Theatergruppe Salzgitter-Bad. Zwischen fünf und zwölf Jahren sind die Kinder und Jugendlichen, die jährlich in ihrer Arbeitsgemeinschaft zwei Stücke einproben.
Am Gymnasium Salzgitter-Bad spielen mehr als 100 Schüler in verschiedenen Gruppen. „Wir haben ein breites Angebot und hoffen, dass das darstellende Spiel demnächst als Unterrichtsfach bei uns anerkannt ist“, berichtet Schulleiter Hans-Günter Gerhold. Auf der Bühne zu schauspielern sei eine gute Förderung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins. Viele Teilnehmer sind lange dabei. So auch Tim Böhring. Der Zwölfjährige schlüpft in drei Rollen. Eine davon ist der Reißverschlusstag. „Ich finde es sehr spannend, verschiedene Charaktere zu spielen. Es fällt mir einfach, den Text zu lernen“, so Tim. Die Hauptrolle des kleinen Tages übernimmt Wiebke Baer. Der lebt in einem Lichtreich und wartet dort darauf, ein Tag auf Erden sein zu dürfen. Viele aufregende Geschichten hat er schon gehört. Sein großer Tag kommt. Er erlebt viel Bewegendes: einen Konflikt von Vater und Sohn, ein Liebespaar, eine Familie und einiges mehr. Glücklich kehrt er ins Lichtreich zurück. Doch keiner der anderen Tage würdigt seine Erlebnisse. Ein Jahr später wird sein Tag gefeiert, denn es gab weder Krieg noch Verbrechen. Nun ist der kleine Tag, der 23. April, doch etwas ganz Besonderes.
Die meisten Kinder der Märchenbühne haben schon viel Bühnenpräsenz sammeln können. Hans-Günter Gerhold ist jedes Mal begeistert, wenn seine Schützlinge ihre Aufführungen absolvieren und ihr Publikum zum Applaus bewegen: „Bei den Schülern ist so viel Kraft dahinter. Ihre Begeisterung ist einfach toll“, schwärmt der Schulleiter. Das, so hofft er, schwappt am Montag um 16 Uhr auch auf die Zuschauer am Hasenspring über. Im Mai folgen dann die Inszenierungen für die Grundschulen in der Aula des Gymnasiums.