Braunschweig, Salzgitter und die Region in der NS-Zeit
SZ-Lebenstedt. Die Braunschweigische Landschaft (BSL) hat ihre Ausstellung „Das Braunschweigische Land im Nationalsozialismus“ eröffnet, die in Kooperation mit dem Stadtarchiv Salzgitter entstanden ist. 32 Tafeln gewähren den Besuchern im Atrium des Rathauses einen Einblick in Politik, Wirschaft, Gesellschaft und Infrastruktur in den Jahren 1933 bis 1945 in der ganzen Region.
„Die Zeit des Nationalsozialismus ist zwar nur ein kurzer Abschnitt in der 800-jährigen Geschichte Braunschweigs, aber es wurde damit die noch junge Demokratie der Weimarer Zeit beendet“, erklärte BSL-Beiratsvorsitzender Harald Schraepler, der die Ausstellung vorstellte und eröffnete.
Die verschiedenen Tafeln thematisieren die damaligen Vorkommnisse im Braunschweigischen Land. Diese reichen von der Einbürgerung Hitlers über die Gleichschaltung der braunschweiger Landeskirche bis hin zum Kriegsende im Landkreis Helmstedt. Der Bau des VW-Werkes und der Hermann Göring Werke in Salzgitter geben Einblicke in die Wirtschaft, als Infrastruktumaßnahmen werden die Akademie für Jugendführung in Braunschweig sowie der Bau der Grundschule am Ziesberg in Salzgitter-Bad beschrieben. Die Gesellschaftliche Situation spiegelt sich unter anderem im Strafvollzug und den Hinrichtungen wider, im Zuge derer auch der Abschiedsbrief der zum Tode verurteilten Fernand Mathieu ausgestellt wird. Auch das Arbeitserziehungslager in Hallendorf, das Lager 21, wird thematisiert.
Die insgesamt 32 Tafeln wurden ehrenamtlich von 24 heimatkundlich interessierten Männern und Frauen erstellt, darunter auch Dr. Claudia Böhler, Dr. Ursula Wolff und Bernhard Schroeter aus Salzgitter. Die Ausstellung ist bis zum 15. Februar in Salzgitter zu sehen. Danach soll sie auch in allen Teilen des alten Landes Braunschweig und im Gebiet der BSL gezeigt werden.
„Ich hoffe, dass viele Bürger und auch Schulklassen sich die Ausstellung ansehen und sich auf diese Weise viele Menschen mit der Geschichte dieser Zeit außeinandersetzen. Wir sind alle dazu aufgerufen dazu beizutragen, dass solche Verhältnisse nie mehr in Deutschland eintreten“, endete Harald Schraepler.
Bürgermeister Stefan Klein hatte bereits zu Beginn der Eröffnung darauf hingewisen, dass mit dem Rathaus ein guter Ausstellungsort gefunden wurde, da es für die Demokratie und damit im Gegensatz zu den damaligenVerhältnissen stehe. Mit der Unterstützung einiger Sponsoren, zu denen auch die Volksbank eG zählt, konnte ein Katalog erstellt werden, der es den Besuchern ermöglicht, einen Teil des Gesehenen mit nach Hause zu nehmen und dazu beiträgt, dass „all dieses Unrecht“ nicht vergessen wird, wie es Stefan Klein formulierte.