Breite Mehrheit und doch ganz knapp: Rat Salzgitter wählt Christa Frenzel
Salzgitter hat eine Erste Stadträtin. Mit einer breiten Mehrheit, die aber am Ende doch nur hauchdünn war, ist Christa Frenzel ohne öffentliche Ausschreibung vom Rat für acht Jahre in das Amt gewählt worden. Sie ist damit auch die Allgemeine Vertreterin des Oberbürgermeisters.
Welch ein Glück, dass sich CDU/FDP-Fraktionsvorsitzender Rolf Stratmann trotz Krankheit in den großen Sitzungssaal geschleppt hatte. Am Ende war es auch seine Stimme, die der Stadt mit Christa Frenzel nun eine Erste Stadträtin bescherte.
Stratmann schien geahnt zu haben, dass eine Drei-Viertel-Mehrheit nicht sicher war.
Dabei waren sich beide Lager vorher weitgehend einig. Oberbürgermeister Frank Klingebiel hatte als CDU-Mitglied mit Christa Frenzel eine Sozialdemokratin für das Amt vorgeschlagen. Sie war auch die einzige Kandidatin. Die beiden anderen Stadträte Ekkehard Grunwald und Michael Tacke hatten sich nicht intern auf die Stelle beworben. „Frau Frenzel ist sowohl fachlich als auch menschlich für die herausgehobene Position geeignet“, lobte Klingebiel die Dezernentin in der Vorlage. Als besonders wichtig führte er „die Loyalität und der vertrauensvolle Umgang mit den Ratsfraktionen“ aus. Sie habe Eignung und Qualifikation nachgewiesen und sich als Stadträtin bewährt.
Der OB schlug vor, auf ein öffentliches Verfahren zu verzichten, da nicht mit einem Bewerber zu rechnen sei, der Frenzel vorzuziehen wäre. Um ohne Ausschreibung ins Amt zu kommen, mussten aber drei Viertel des Rates in der von der CDU beantragten geheimen Wahl mit Ja stimmen – bei insgesamt 47 Mitgliedern also mindestens 36. Genau so viele waren es am Ende auch. Sieben Politiker stimmten gegen Frenzel, dazu kam eine Enthaltung. Drei Ratsleute fehlten.
Die künftige Erste Stadträtin, die ihr Amt am 1. Oktober antritt und mindestens bis zu ihrem Ruhestand im Juni 2018 inne haben wird, war glücklich über das Ergebnis.
Frenzel durfte sich über viele Blumen und Gratulanten aus allen Fraktionen freuen und auch über ihr gutes Bauchgefühl, das sie vor zwei Jahren bei der Wahl zur Dezernentin hatte. Sie dankte für das Vertrauen und wiederholte ihr Versprechen von ihrem Amtsantritt im Januar 2012, ihre ganze Kraft für Salzgitter einzusetzen. Ihr Eindruck habe sich bestätigt. „Wir passen zusammen. Der Rat, der Oberbürgermeister, die Stadt und ich.“