Bürger brauchen Direktverbindung von Baddeckenstedt nach Salzgitter-Lebenstedt
Treffen an der Bushaltestelle in Wartjenstedt mit (von links): Hans-Günter Ullrich, Kerstin, Julian und Marie-Celine Vree, Gerhard Schrader, Mahmood Faisal, Mohammad Mahmood und Gulahmad Noory.

Bürger brauchen Direktverbindung von Baddeckenstedt nach Salzgitter-Lebenstedt

Baddeckenstedt. Bürger aus Wartjenstedt, Rhene und Binder fühlen sich vom Öffentlichen Nahverkehr in Richtung Lebenstedt abgehängt und haben sich Mitte Dezember mit ihrer Bitte an Politik und Verwaltung in der Samtgemeinde, Landkreis Wolfenbüttel und den Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) gewandt. Sogar Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel wurde um Unterstützung gebeten.

Der frühere Bürgermeister der Gemeinde Baddeckenstedt, Rhene und Wartjenstedt, Hans-Günter Ullrich, und einige betroffene Bewohner trafen sich zu einem Ortstermin zum Gespräch mit hallo Salzgitter. „Die vor vielen Jahren eingestellte direkte Busverbindung nach Lebenstedt bereitet vor allem den Menschen im Neubaugebiet große Probleme. Sie haben Kinder, die entweder das Gymnasium am Fredenberg oder in die Berufsbildenden Schulen erreichen müssen“, erklärte Ullrich. Auch die dort wohnenden Asylbewerber seien kaum in der Lage, Behördengänge oder Einkäufe zu organisieren.
„Wir sind auf bestimmte Lebensmittel angewiesen, die wir nur in Lebenstedt bekommen“, erläuterte der aus Pakistan stammende Mahmood Faisal im Namen seiner Mitbewohner, die in der früheren Gaststätte in Wartjenstedt untergekommen sind. Gemeinderats- und Samtgemeinderatsmitglied Gerhard Schrader (Die Linke) präsentierte einen Fahrplan mit den Umsteige-Verbindungen nach Lebenstedt und erläuterte dazu: „Wie aus der Liste ersichtlich ist, gibt es keine sinnvolle Taktung. Die Verbindung ist daher für Berufspendler sowie für Versorgungsfahrten ungeeignet.“ An Sonn- und Feiertag sowie in den Ferien ginge gar nichts mehr. Durch die unterschiedlichen Umsteigepunkte seien viele Menschen überfordert. „Eine junge Frau musste kürzlich ihren Ausbildungsplatz aufgeben, weil sie keine Möglichkeit mehr hat, pünktlich nach Lebenstedt zu kommen“, stellte Kerstin Vree vom Neubaugebiet am Holzberg fest. Der Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Salzgitter, Holger Schwanz, sieht auch große Probleme für Jugendliche, einen Ausbildungsplatz in Lebenstedt anzutreten.
Die ZGB-Pressestelle bestätigt: Laut der Regionalbus Braunschweig GmbH (RBB), die für den Verkehr im Bereich Baddeckenstedt zuständig ist, gibt es bereits seit 1982 keine Direkt-Verbindung mehr. Dennoch werde in den ZGB-Gremien die Notwendigkeit einer wieder einzuführenden Direktverbindung nach Lebenstedt geprüft. Auch Birgit Simons, Amtsleiterin der Samtgemeinde Baddeckenstedt, bestätigte in Vertretung des Samtgemeindebürgermeisters, Klaus Kubitschke, dass es keine direkte Busverbindung von Wartjenstedt nach Lebenstedt gibt. Daher sei es heute erforderlich, auf andere Buslinien zurückzugreifen, die dann ein Umsteigen verbunden mit Wartezeiten erforderlich machen. „Die Nachfrage nach einer Direktverbindung kommt aus der dortigen Einwohnerschaft unter anderem aufgrund der Tatsache, dass Kinder von in den letzten Jahren zugezogenen Familien in Lebenstedt eine Schule besuchen wollen“, informierte Birgit Simons.
Vom Landkreis Wolfenbüttel war bis Redaktionsschluss kein Kommentar eingegangen. Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel sagte seine Unterstützung zu, betonte aber, dass für die Verkehrsverbindungen der Landkreis Wolfenbüttel und als Aufgabenträger der ZGB zuständig seien. Pa