Corona-Infektionen: Zahlen steigen in Salzgitter
Warten vor der Zulassungsstelle: Die Stadt öffnete ihren Autopark am vergangenen Dienstag zum letzten Mal, seit Mittwoch bleiben die Türen in der Neißestraße zu. Foto: Rudolf Karliczek

Corona-Infektionen: Zahlen steigen in Salzgitter

Salzgitter​. Die Stadt muss als Reaktion auf die Corona-Pandemie immer mehr in das Leben und die Freiheiten ihrer Einwohner eingreifen und Bestimmungen von Bund und Land per Allgemeinverfügung umsetzen. Die Zahlen der Infektionen und der Betroffenen sind weiter steigend. Bis Donnerstag meldete die Stadt  sieben bestätigte Corona-Fälle in Salzgitter, fünf mehr als eine Woche zuvor. Zehn Verdachtsfälle befanden sich in Untersuchung und häuslicher Quarantäne –genau wie 35 Kontaktpersonen.

Das Rathaus ist für den Publikumsverkehr geschlossen, die Stadt hat wie viele andere Firmen die Mitarbeiter nach Hause geschickt, die auch vom Homeoffice aus ihren Job erledigen können. Vereine und Verbände sagten ihre Versammlungen und Treffen im März oder April ab. Die gestrichenen Termine reichen sogar hinein bis in den Mai.

Betreibern von Beherbergungsstätten, Hotels oder Wohnmobilstellplätzen, aber auch Vermietern von Ferienzimmern und vergleichbaren Angeboten ist es untersagt, Personen zu touristischen Zwecken zu beherbergen. Spätestens bis zum 25. Mäzr müssen alle Gäste abgereist sein. Restaurants und Speisegaststätten dürfen nur noch von 6 bis 18 Uhr öffnen und müssen das Infektionsrisiko minimieren.

„Hauptziel bei allen Maßnahmen ist, die sozialen Kontakte auf ein absolutes Mindestmaß zu reduzieren, um so die Ansteckungswahrscheinlichkeit weiter zu senken. Das ist der einzige sinnvolle Weg, um die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus kontrollieren zu können“, so Oberbürgermeister Frank Klingebiel.

Die KVG-Busse verkehren mittlerweile nach dem Ferienplan, die Fahrer verkaufen keine Tickets mehr. Die Ausstellungen von Heike Hidaldo im Tillyhaus und Nadine Wulf in der Stadtbibliothek wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Fachdienst Kultur hat fünf Konzerte in der Kulturscheune und der Kniki abgesagt, Ersatztermine dafür gibt es nicht, die Kunden bekommen ihr Geld zurück. Allerdings sollten  diese erst dann in die Vorverkaufsstellen gehen, wenn die Corona-Gefahr gebannt ist, heißt es von Seiten der Stadt.

Mehr Informationen zu den Corona-Folgen und die gültigen Allgemeinverfügungen finden sich auf der Internetseite der Stadt auf www.salzgitter.de.

Kirche soll offen bleiben

Gerade in unruhigen Zeiten wie diesen brauchen die Menschen Beistand, sagt Propst Uwe Teichmann aus Lebenstedt. Sogar umso mehr, nachdem alle Gottesdienste und Andachten wegen der Corona-Ansteckungsgefahr abgesagt worden sind. Uwe Teichmann will die Andreaskirche offen halten für stille Gebete, die Besucher auf Zetteln informieren und „in sicherer Entfernung“ vor Ort sein, wenn jemand das Gespräch sucht. Das empfiehlt er auch Pastoren in den anderen Kirchengemeinden. „Corona greift in ungeahntem Ausmaß in das kirchliche Leben ein.“ Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Beerdigungen – alle Bereiche sind betroffen.