Das Leben ist sicher in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Die Polizei zieht ein positives Fazit für das vergangene Jahr: „Salzgitter ist und bleibt weiterhin eine sichere Stadt“, sagte Polizeidirektor Wilfried Berg bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2016. Und das obwohl die Zahl der Straftaten leicht stieg.
184 mehr Delikte als 2015 seien registriert worden (insgesamt 6553) – ein Plus von zwei Prozent. Besorgniserregend sei dies nicht, denn der leichte Anstieg würde auch zu den ebenfalls wachsenden Einwohnerzahlen passen, so der Polizeichef: „Wir liegen damit im Fünf-Jahres-Schnitt.“
Einen Erfolg gab es bei der Aufklärungsquote zu verkünden: Diese stieg um 0,81 auf 60,51 Prozent. „Ein Top-Ergebnis“, resümierte Berg. Auch die Befürchtung, dass die gestiegene Zahl an Flüchtlingen eine rapide ansteigende Kriminalität mitbringen würde, konnte durch die Statistik nicht eindeutig bestätigt werden.
Ein Anstieg der Fallzahlen sind insbesondere bei Unterschlagungen (+138), Ladendiebstähle (+107) und Körperverletzungen (+146) zu verzeichnen. Letztere beide Bereiche seien zwar auf die wachsende Zahl von ausländischen Bürgern in der Stadt zurückzuführen, doch oftmals habe es sich dabei um Streitigkeiten unter den Flüchtlingen gehandelt. In den Sammelunterkünften leben viele Menschen auf engem Raum zusammen, erklärte der Polizeichef, da seien Auseinandersetzungen kaum vermeidbar. Bundesweites Thema sind immer noch die Wohnungseinbrüche, welche in den letzten Jahren deutlich anstiegen. Umso erfreulicher, dass diese 2016 im Salzgittergebiet abnahmen: Waren es 2015 noch 218 Einbrüche, wurden im letzten Jahr nur 179 verzeichnet.
In 59 Prozent der Fälle waren die Täter dabei erfolgreich. Stolz mache die Beamten auch der Anstieg der Aufklärungsquote von 6,4 auf ganze 12,29 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf verstärkte Kontrollen und dem Einsatz moderner Analyseverfahren. „Auch die zentrale Ermittlungsgruppe bei Einbrüchen war dabei sehr hilfreich“, ist sich Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Bernhard Bergmann sicher. Dagegen erschreckend sei der Anstieg von häuslicher Gewalt.
Die Zahl der registrierten Taten verdoppelte sich fast im Vergleich zu 2015 – diese stieg von 106 auf 219. Ratlos seien die Beamten noch gegenüber den Gründen des massiven Anstieges. Zur Sprache brachte Berg ebenfalls die körperlichen, aber insbesondere die verbalen Attacken gegenüber allen Polizeibeamten. „Unter jeder Uniform befindet sich auch ein Mensch, der Respekt und Achtung verdient“, machte der Leiter deutlich. Er lobte deren vorbildlichen Einsatz, gerade wegen des hohen Krankenstandes vergangenen Jahres sei dieser nicht immer einfach gewesen.
Für die Samtgemeinde Baddeckenstedt verkündete Leiter der Polizeistation Thomas Klay einen Rückgang der Straftaten von 299 auf 246, der niedrigste Stand der letzten sechs Jahre. Die Aufklärungsquote dagegen nahm leicht ab, von 51,84 auf 47,97 Prozent. „Wir haben natürlich ganz andere Zahlen, da es sich mit Baddeckenstedt um einen eher ländlichen Bereich handelt“, sagte Klay.