So tickt Baddeckenstedts neuer Bürgermeister Klaus Kubitschke
Baddeckenstedt. Der parteilose Kämmerer der Samtgemeinde Baddeckenstedt, Klaus Kubitschke, folgt mit dem sensationellen Wahlergebnis von 79,15 Prozent dem scheidenden Jens Range ins Amt des Bürgermeisters. Grund genug für hallo Salzgitter, beim neuen Chef im Rathaus einmal nachzufragen, wie die Geschäfte im Innerstetal so laufen sollen.
So ganz unvorbereitet wird Klaus Kubitschke sein neues Amt am 1. November nicht antreten. Zwischen Herbst 2014 und Frühjahr 2015 hatte er den damals erkrankten Jens Range als Bürgermeister vertreten. „Außerdem bin ich seit 1992 als Kämmerer mit allen Verwaltungsabläufen und der Zusammenarbeit mit der Politik bestens vertraut“, sieht der Finanzfachmann optimistisch nach vorn. Er wisse, dass er sich zudem auf die gute Arbeit der in der Samtgemeinde beschäftigen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen könne.
Spannend für ihn wird die Frage, wie sich die Politik nach den Verlusten bei SPD und CDU sowie Gewinnen der Grünen, FDP und Bürgerforum im Samtgemeinderat aufstellen wird. Kubitschke will mit der Politik auf jeden Fall die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter pflegen, um gemeinsam die Samtgemeinde und die sechs Mitgliedsgemeinden voranzubringen.
„Es wird einen nahtlosen Übergang ins Amt geben, da Jens Range und ich uns schon jetzt ergänzen und Termine gemeinsam wahrnehmen. Da hat sich einfach ein blindes Vertrauen entwickelt“, erklärte Kubitschke.
Der angehende Bürgermeister findet es sehr praktisch, das er ein Mann der Zahlen war. Mit diesem Background sei es für ihn einfacher mit Vorschlägen aus der Politik pragmatisch und sachlich umzugehen. Zwar werde es seiner Ansicht nach bei Entscheidungsfragen durchaus zu kontroversen Diskussionen im Gemeinderat kommen, die aber in der Regel auf der sachlichen Ebene vor dem Hintergrund der Finanzen gemeinsam mit Verwaltung und Politik harmonisch gelöst würden.
Eine der ersten Entscheidungen im Gemeinderat unter der Leitung des neuen Bürgermeisters wird das Feuerwehrhaus in Heere sein. „Hier liegt ein dringender Handlungsbedarf vor. Zwischen Politik und Verwaltung gibt es aber große Einigkeit. Die Entscheidung zugunsten des Feuerwehrhauses werden wir auf unserer ersten Samtgemeinderats-Sitzung am 8. November fällen“, betonte Kubitschke.
Als einen weiteren wichtigen Brocken bezeichnet er den Haushaltsplan 2017. „Dann werden wir sehen, welche Akzente die Politik setzen wird“, erklärte der Noch-Kämmerer. Die vierspurige Umgehungsstraße der B 6 sei komplett vom Tisch und taucht nicht einmal mehr im Bundes-Verkehrswegeplan auf. Er hofft auf baldige Entscheidung der DB, den Baddeckenstedter Bahnhof höhengleich umzubauen.
Weitere große Themen, mit denen sich die Samtgemeinde und ihr Bürgermeister befassen müssen sind die Erdverkabelung durch die Firm Tennet und der aufgetaucht Wunsch die Kita-Beiträge zu erlassen. „Das können wir uns nicht leisten“, machte Kubitschke seine Meinung deutlich. Er setzt auch in Zukunft auf gute Lösungen im Rahmen der jahrelangen harmonischen Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik. pa